Mein Tertial auf der MKG Chirurgie im Kantonsspital Luzern war hervorragend. Ich wusste schon lange, dass mich das Feld der Kieferchirurgie fasziniert.
Da es mein Wahlfach war, war ich motiviert viel zu lernen und reiste deshalb auch mit entsprechendem Anspruch an. Ich war die gesamte Zeit der einzige PJler und hatte auch aus diesem Grund eine sehr gute persönliche Betreuung erfahren.
Am ersten Tag erfolgte ein freundliches Kennenlernen von Ärzten und Dentalassistentinnen, die Stimmung zwischen Ärzten und Assistenten war stets gut. Der Oberarzt nahm mich gleich zu Seite um mit mir meine Erwartungen an das Tertial zu besprechen. Wir schlossen einen kleinen "PJ-Vertrag", in dem neben meinen Vorkenntnissen und bereits erlernten chirurgischen Fähigkeiten vor allem meine Lernziele und Ansprüche festgehalten wurden. Ich persönlich hatte den Wunsch die Eingriffe und Operationen zu verstehen und Grundlagen verschiedener Nahttechniken und Schienungen zu erlernen. Die Ärzte hatten alle ausnahmslos ein offenes Ohr für Fragen und man hatte schnell das Gefühl dass sie gerne Dinge erklären und nach der Behandlung nochmal in Ruhe besprechen. Dies hing auch mit dem guten und entspannten Arbeitsklima zusammen.
Die OP-Schwestern, die allesamt ebenfalls sehr freundlich und herzlich zu mir waren, stellten mir Nahtmaterial zum Nähen üben sowie ein Übungsgebiss mit Drähten etc. zum Üben der Schienungen zur Verfügung. Die Ärzte nahmen sich jederzeit Zeit um die Übungserfolge zu beurteilen und Tipps für Verbesserungen zu geben, weiterhin gab es auf Wunsch gute Literaturempfehlungen und praktische Hinweise.
Der Tagesablauf sieht im allgemeinen frühs bis mindestens mittags Arbeiten im OP vor (bei großen Tumor-OPs oder Umstellungsosteotomien entsprechend länger).
Nachmittags wurden die Patienten dann im Ambulatorium betreut, wo lokale Eingriffe, Wundpflege, Kontrollen und zahnärztliche Behandlungen im Vordergrund standen. Man hatte jederzeit die Möglichkeit zu assistieren, Fragen zu stellen und auch mal eine kleine Naht selber zu machen. Allgemein muss man aber sagen dass vieles von der eigenen Motivation abhängt. Wer etwas lernen möchte steht hier vor offenen Türen!
Die Atmosphäre im OP war unter den Oberärzten und Assistenten extrem gut. Es wurden gerne Witze gemacht und wenn man nett fragt ob man Nähen darf dann darf man das bei einfachen Wunden und unkomplizierten Eingriffen auch tun. Hierzu zählt auch mal selber zu bohren und eine Schraube zu setzen oder dabei zu helfen Osteosynthesematerial zu entfernen. Einfach immer fragen!!
Ich werde das Tertial am LUKS in guter Erinnerung behalten und bin dankbar für die tolle Zeit!
Bewerbung
ca. 1,5 Jahre im Voraus. Der Bewerbungsprozess lief einwandfrei und reibungslos. Die Kommunikation im Vorfeld war problemlos.