Ich habe ein halbes Tertial in der Radiologie in Malta gemacht. Nachdem ich die erste Hälfte bereits in Deutschland absolviert hatte und einige praktische Erfahrungen sammeln konnte, fühlte ich mich in Malta zunächst unterfordert, da es erstmal hieß neben dem Assistenzarzt Platz zu nehmen und ihm beim Befunden der Röntgenbilder zuzuschauen bzw. ab und zu bei Fragen eigene Ansichten einfließen zu lassen. Nach und nach änderte sich das Ganze dann aber und ich bekam mehr Freiraum im Befunden. Einen richtigen Rotationsplan innerhalb der Radiologie gab es nicht. Ich konnte mir jeden Tag aufs Neue aussuchen ob ich mit befunden möchte oder im Ultraschall oder der Angio mitmache. Auch da war ich anfangs erst stiller Beobachter und durfte später selbst sonografieren oder in der Angio mit am Tisch stehen.
Vor Beginn meines Tertials wurde mir ein Consultant zugewiesen, welcher immer recht freundlich war und alles erklärte, jedoch habe ich ihn nur Montagmorgens zu einer Art Frühfortbildung für Assistenzärzte und donnerstags in der Angio gesehen. Ansonsten habe ich mich immer an die Assistenzärzte gehalten.
Besonders in den Sommermonaten ist das Krankenhaus voll mit Famulanten bzw. den jeweiligen äquivaltenten Bezeichnungen anderer Länder, sodass ich das Gefühl hatte, viele würden nicht genau wissen was ein PJler kann/darf.
Während dieser Zeit gibt es auch von der MMSA (Maltesischer Austauschorganisation für Medizinstudierende) ein sehr gutes "Social Programme" wo man sich gegenseitig kennenlernt und gemeinsam Dinge unternimmt oder Feiern geht.
Die Arbeitszeiten waren mehr als moderat. Los ging es offiziell um 8 wobei die Assistenten dann erst einmal zur Kaffeerunde aufgebrochen sind. Je nachdem wie motiviert man war konnte man dann bis in den Nachmittag hinein bleiben oder auch mal einen Spätdienst/Nachtdienst mitmachen. Meistens wurde ich aber ab Mittag angehalten doch zum Strand zu gehen. Studientage habe ich nicht genommen, allerdings war es kein Problem mal ein paar Tage frei zu machen um z.B. nach Sizilien zu fliegen. Am Ende wurden mir 0 Fehltage aufgeschrieben.
Die zuständige Sachbearbeiterin fragt einen im Vorhinein ob man eine Unterkunft benötigt. Die Uni hat für Medizinstudenten Wohnungen angemietet, auf die man dann zugeteilt wird. Hierbei kann man echt Glück haben und ein 14qm Einzelzimmer mit Klimaanlage in einer komplett neuen Wohnung bekommen oder mit 7 anderen in Doppelzimmern und 3 Ventilatoren leben. Da ich keine Lust auf Losglück hatte, habe ich vorher eine Wohnung über Airbnb gebucht.
Die Freizeit kommt in Malta auf keinen Fall zu kurz, wie schon erwähnt unternimmt man mit den anderen Austauschmedizinstudenten quasi jeden Tag etwas. Ansonsten war ich sehr viel am Strand und habe die Sonne Maltas genossen. Feiern gehen kann man in den Sommermonaten jeden Tag, durch die vielen Urlauber sind die Clubs immer voll.
Auf Malta gibt es ein Busnetz mit dem man quasi überall hinkommt. Leider fahren die Busse jedooch meistens sehr unpünktlich oder sind überfüllt, sodass man gar nicht erst mitgenommen wird( Musste ich auch erst lernen, aber auf Malta muss man einen Bus wie ein Taxi heranwinken wenn er an der Haltestelle halten soll). Ich würde empfehlen ein Passfoto mitzubringen und an den Ticketschaltern des Malta Public Transport eine personalisierte "Monatskarte" zu kaufen (ca.26€).
Alles in allem hat mir mein Aufenthalt auf Malta sehr gut gefallen. Ich muss ganz klar sagen das hier die Freizeit im Vordergrund steht und die Arbeit im Krankenhaus eher kurz ausfällt, dem entsprechend habe ich auch nicht viel neues gelernt. Ich denke jedoch wenn man sich engagiert zeigt kann man das eine oder andere mitnehmen.
Bewerbung
Ein knappes Jahr vorher über die Onlinebewerbung als Elective. Einfach Formulare downloaden und ausfüllen. Danach noch das Gesundheitsformular vom Hausarzt etc. ausfüllen lassen und die erste Hälfte der Studiengebühren bezahlen.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung Fallbesprechung Repetitorien
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Gebühren in EUR
75€ pro Woche + 75€ einmalige Anmeldungsgebühr
Schreib dem/der Verfasser/in
Noten
Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1
Durchschnitt 1.33
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