PJ-Tertial Anästhesiologie in Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus Hamburg (7/2018 bis 10/2018)

Station(en)
Trauma-Intensiv, Brandverletzten- Intensiv, OP, NEF
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Folgende Aspekte sind mir in dieser Zeit besonders positiv aufgefallen:

> Der Anfang <
Der administrative Teil des Krankenhauses ist sehr um einen guten Eindruck bemüht und dies merkt man noch vor Beginn des Tertials.
In einem vom Chef unterschriebenen Brief erfährt man ca. zwei Wochen vor Beginn, wann man wo zu sein hat, was man mitbringen soll etc.. Den gesamten Vormittag des ersten Tages haben wir zwei Anästhesie-PJler mit der Sekretärin des Chefs verbracht. Wir haben gemeinsam eine Liste von Einkleiden bis Telefon abgearbeitet und dabei die Räumlichkeiten und erste Kollegen kennen gelernt.

> Man darf viel machen und es gibt Lehre <
Von den ca. 60 Anästhesisten ist die Mehrzahl an einer guten Lehre interessiert. Wer Lust hat und sich engagiert kann im OP den ganzen Vormittag von Saal zu Saal hüpfen und einleiten/ausleiten, Arterien und ZVKs legen etc.. Die ,,richtigen" Ärzte wirken dabei auch im Gebiet der Lehre sehr erfahren und so wird man vom Intubieren bis hin zur eigenständigen Einleitung/Narkoseführung gut angeleitet. Dabei wird man nie alleine gelassen und kann jederzeit Fragen stellen/fachsimpeln. Selbiges gilt für die Intensivstationen.
Die wöchentlichen Seminare sind gelegentlich ausgefallen, dafür waren die anderen sehr gut. Von praktischen Übungen zum Atemwegsmanagement bis hin zu Reanimationskursen war vieles dabei. Gelegentlich kann man auch den Seminaren der Chirurgen beiwohnen und da etwas zur Traumaversorgung lernen.

> Es ist spannend <
Die Anästhesie im Unfallkrankenhaus in Boberg bietet ein begrenztes Spektrum an Erkrankungen. So wird man Bäuche/Schwangere und Kinder nicht antreffen.
Diese Bereiche decken aber viele Krankenhäuser ab und jeder wird sie in seiner Facharztausbildung kennenlernen. Wenige Hütten haben hingegen eine so große Neurochirurgie/Brandverletzenstation/Septische Chirurgie/Querschnittzentrum.

> Anreise ist je nach Wohnort in Hamburg etwas weiter, aber kein großer Aufwand <
Einfach die U2 bis zur Endstation "Mümmelmansberg" nehmen und dann noch 5 min mit dem Bus fahren. Bus und Bahn sind sehr gut aufeinander abgestimmt, sodass ich 35 min von Tür zu Tür brauchte. Das HVV- Ticket wird für nicht UKE Studenten von der Klinik gestellt.

> Das Negative zum Schluss <
Als besonders negativ und für diese Bewertung erwähnenswertes habe ich in dieser Zeit nicht wirklich etwas erlebt. In der Akutversorgung von Schwerstverletzten kann es gerade mit der Pflege als PJler schonmal etwas ruppig werden, aber das ist der Stresssituation an sich geschuldet und dafür ermöglichen die Oberärzte einem sehr schnell sich einzubringen und Erfahrungen mit diesen besonderen Situationen zu sammeln. Des weiteren wurde ich nach ca. 10 Monaten PJ dann doch etwas "PJ-Müde" und dann war auch schonmal der eine oder andere weniger lehrreiche, dafür aber entspannte Tag dabei. Den Schuh muss man sich aber selber anziehen.

> Fazit <
Wer Interesse an der Anästhesie hat, sollte die BG Klinik in Boberg in Erwägung ziehen. Aufgrund des begrenzten Spektrums würde ich dann aber für das Chirurgietertial ein anderes Krankenhaus mit Bauch/Thorax etc. Chirurgie empfehlen.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Punktionen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
350

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.33