Wenn man selbstständiges Arbeiten mag, ist man im UKH Linz gut aufgehoben. Hier gibt es keine strikte Einteilung, diese erfolgt persönlich nach den Interessen (eher OP, Ambulanz bzw. Nachbehandlung oder chirurgische Wundversorgung).
In der Erstuntersuchung ist die eigenständige Untersuchung der Patienten unter Aufsicht möglich inklusive der gemeinsamen Befundung der Bildgebung mit dem zuständigen Arzt (je nach Motivation und Interesse desselben). Zeigt man sich interessiert und zumindest minimal begabt, darf man in der Wundversorgung voll mitarbeiten - von der Lokal-/Leitungsanästhesie über das sterile Waschen und Abdecken und die Wundversorgung an sich. Sind tiefere Strukturen betroffen (Sehnen, Gefäß-/Nervenbündel etc.) holt man sich Hilfe, aber auch Nagelentfernungen, Nagelkeilexzisionen, Bursektomien am Ellenbogen oder Fremdkörperentfernungen dürfen unter Supervision durchgeführt werden. Nach der chirurgischen WV klärt man als PJler die Patienten über Wundpflege und Komplikationen auf und diktiert im Anschluss den WV-Bericht.
Im OP ist man auch des Öfteren 1. Assistenz. Stationsarbeit muss man nicht erledigen, man wird nur hin und wieder angerufen, um dort Blut abzunehmen oder einen Venflon (Braunüle) zu legen.
Großer Pluspunkt: die freie Einteilung. Wenn man mal keine Lust auf Frakturen hatte, konnte man auch zu den Internisten gehen und beim Schallen zusehen bzw. mitmachen oder auf Intensivstation zu den Kollegen der Anästhesie.
Leider gab es während der ersten 3 Monate meines Tertials keine Fortbildungen, erst im letzten Monat haben diese begonnen, da Famulanten und Turnusärzte dazu gekommen sind. Unangenehm aufgefallen ist mir, dass manche der Ärzte ein massives Desinteresse an den Studenten hatten, auch wenn man selber Interesse gezeigt hat oder Fragen gestellt hat, aber damit muss man leben.
Bewerbung
Bewerbung sollte mindestens ein halbes bis ein Jahr im Voraus erfolgen, da die Plätze im UKH sehr begehrt sind.