Wer sich für Palliativmedizin interessiert oder auch einfach, wie ich, an der Uni Mainz nach einem internistischen Wahlfach sucht, dem kann ich absolut empfehlen, ins JoHo zu gehen!
Der Transfer nach Wiesbaden von Mainz aus dauert mit der S-Bahn 12 Minuten, diese oder auch Regionalbahnen fahren meist alle 15 min. Vom HBF Wiesbaden dauert es etwa 10 Minuten zum Klinikum, das modern ist, eine gute Größe und eine fantastische Kantine hat (:
Das Team der Station 17 ist einfach absolut fantastisch - alle sind wahnsinnig nett, egal welche Profession, und sind interdisziplinäres Arbeiten gewohnt. Jede Woche gibt es eine interdisziplinäre Teambesprechung mit Chefarzt, Ärzten, Physiotherapeuten, Seelsorgern, Psychologen, dem ambulanten Palliativteam und der Pflege, in welcher jeder Patient ausführlich besprochen wird. Zusätzlich zur Station gibt es noch den PCT, das ambulante Palliativteam, in das man 4 Wochen routiert - auch das ist wahnsinnig spannend, weil man die Patienten zu Hause sieht und betreut. Die Station hat 11 Betten - trotzdem bin ich eigentlich nie früh gegangen, denn Paliativpatienten sind komplex und es gibt immer genug zutun ;) falls man aber früher gehen möchte, kann man das selbstverständlich, ich habe zum Beispiel immer den PJ-Unterricht und den Sonokurs besucht und wir haben jeden Tag zusammen Mittag gegessen. Für die Ärzte gibt es jeden Tag mittags eine 15 minütige Besprechung mit dem Chefarzt, den Oberärzten und den Assistenzärzten, in der besprochen wird, ob man das Tagesprogramm schafft oder gegebenenfalls Unterstützung braucht, sowie eine tägliche Röntgenbesprechung. Meine beiden Assistenzärztinnen waren sehr unterschiedlich, aber immer nett und bemüht, mich einzubinden. Ich habe Blut abgenommen, dürfte Aszites punktieren, Braunülen legen, Patienten aufnehmen und vorstellen sowie im Verlauf weiter betreuen, an Familiengesprächen teilnehmen und vor allem - immer mit diskutieren! Man wird von vornerein als Teil des Teams verstanden und fühlt sich angenommen und gewürdigt. Alle zwei Wochen hatte ich meist freitags einen Studientag. Ich habe umfassenden Einblick in die Palliativmedizin erhalten, viel über Schmerztherapie aber auch über den Tod, das Sterben und vor allem die ärztliche Kommunikation gelernt - und dass es auch heute noch wichtig ist, ab und zu zu hinterfragen, ob jede Blutentnahme, jedes CT wirklich nötig ist und dem Patienten nutzt. Ich bin wirklich begeistert und beseelt - es lohnt sich!