Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station, OP
Heimatuni
Aachen
Kommentar
Ich habe mich fürs Wahlfach Derma entschieden, da es bei uns im Studium bisher nur eine sehr kleine Rolle eingenommen hat, ich die Derma jedoch immer schon spannend und vielseitig gefunden habe. Ich wollte im PJ zudem unbedingt nochmal andere Städte Deutschlands sehen, Karlsruhe war jedoch ehrlich gesagt nicht meine erste Wahl, im Nachhinein bin ich aber mehr als zufrieden gewesen. Das Team der Derma ist unglaublich; zwischen den Assistenzärzten und (hauptsächlich) Assistenzärztinnen herrscht eine ausgesprochen gute Atmosphäre und auch das Verhältnis zu den Oberärzten/innen und zum Chef ist sehr angenehm. Gar kein Vergleich zum Klinikalltag, den ich bisher an verschiedensten Häusern in Bonn, Aachen, Stolberg oder sogar Hannover erlebt habe. (wo sonst geht man bitte mit allen Assistenten mindestens einmal pro Woche abends zusammen etwas trinken oder jeden Tag geschlossen Mittagessen?) Man wird direkt ins Team integriert und nach einer kurzen Einarbeitungszeit erledigt man seine Arbeit selbstständig. Patienten werden aufgenommen, untersucht, man kann sich ein Procedere überlegen, falls nötig mitoperieren, die Patienten anschließend vorstellen und zum Ende noch den Arztbrief schreiben. Alles wird natürlich nochmal kontrolliert und Tipps und Verbesserungen gegeben. Es besteht auch immer die Möglichkeit Fragen zu stellen (ja, sogar bei Chefvisite) und alle Leute nehmen sich wirklich die Zeit auch mit einem über die Dinge zu sprechen und zu diskutieren. Der Lernprozess war für mich entsprechend groß, grade auch was organisatorischen Stationsalltag und Patientenumgang anging. Dermatologische Krankheitsbilder gab es auch viele verschiedene und zum Teil seltene zu sehen und die häufigen hat man nach den vier Monaten durch das selbstständige Arbeiten so verinnerlicht, das ich mich schon jetzt sehr gut auf die Prüfung vorbereitet fühle. Das therapeutische und diagnostische Spektrum ist zudem groß; man hat Einblick in die neusten Therapieansätze bei Malignomen oder Lymphomen der Haut, in die UV-Therapie, den OP, in die Histopathologie, und und und. Einziges Manko ist vielleicht die nicht mehr ganz moderne Station (4-Bett-Zimmer, wenig elektronisch).
Die Atmosphäre am Klinikum ist generell sehr gut; als ich da war gab es ca. 30 PJler im ganzen Haus, von denen viele auch in den fußläufig erreichbaren Wohnheimen gewohnt haben, sodass man auch nach Feierabend noch was miteinander zu tun hatte und man schnell viele neue Leute kennengelernt hat. In der Mensa gibt es zudem einen sehr großen Tisch, der quasi für die PJler vorgesehen war, sodass man auch mit denen von anderen Abteilungen ins Gespräch gekommen ist. Der Unterricht ist auch vielseitig, so gibt es z.B. jeden Freitag 1h EKG-Kurs (der wirklich lehrreich war) sowie 1h Neuro-Visite. Die Stadt an sich hat mich auch sehr positiv überrascht. Die Badener sind alle sehr entspannt, es gibt sehr viel zu sehen und zu tun (Schlosslichtspiele, das Fest..) und auch viele andere Studenten. Und wenn man doch mal Lust auf Abwechslung hat kann man mit dem Auto oder Zug innerhalb von 2h so viel erreichen (Strassbourg, Basel, Heidelberg, Frankfurt..).
Alles in allem habe ich die Zeit in der Derma in Karlsruhe sehr genossen und kann nur jedem, der Interesse an der Derma hat dieses Tertial empfehlen. Das Team ist einmalig, es macht wirklich Spass mit diesen Kollegen/-innen zusammenzuarbeiten, man lernt sehr viel durch die Selbstständigkeit, die einem anvertraut wird und das Drumherum passt auch!
Bewerbung
Über die Universität Freiburg, es gelten die gleichen Fristen wie beim PJ-Ranking. Die zuständige Mitarbeiterin Frau Ulreich ist auch sehr nett, im Zweifel nachfragen.
Wenn man einen Wohnheimsplatz in der Eugen-Richter-Strasse (eigenes WC, Balkon und Küchenzeile) wünscht, kann man dies auch noch nachträglich mit Frau Ruf klären.