Alles in allem war die Entscheidung, das erste PJ-Tertial während der Sommermonate in Traunstein zu verbringen, ein echter Glücksgriff.
Noch vor Beginn des PJs bekamen wir vom PJ-Koordinator, der richtig engagiert ist und immer ein offenes Ohr für seine Schäfchen hat, die Möglichkeit uns für zwei der vier Innere-Abteilungen (Gastro, Kardio, Onko und Nephro) zu entscheiden. Bei uns hat sich das gut verteilt und jeder konnte auf die gewünschten Fachabteilungen rotieren.
Die ersten Wochen des Tertials war ich auf der Onkologie eingeteilt und die Abteilung war rückblickend die beste Wahl. Man wurde von Beginn an als Teil des Teams wahrgenommen und jeder, von der Blutabnahme-MFA bis zum Chefarzt, war total bemüht einem etwas beizubringen. Wenn gewollt, bekommt man von der ersten Woche an eigene Patienten die man von der Aufnahme bis zur Entlassung unter Anleitung betreut. Dabei darf man dann auch nicht „nur“ Briefe schreiben sondern auch die Visite bei den entsprechenden Patienten betreuen und z.B. auch mal Knochenmark- oder Aszites-Punktionen durchführen. Die Stimmung im Team ist echt gut und man fühlt sich richtig gut betreut. Auf Wunsch konnte man auch gerne für ne Woche auf die Palliativstation oder in die Tagesklinik. Nach Absprache versuchen die Onkologen immer, nen Weg zu finden um individuellen Wünschen zu entsprechen.
Für die zweite Rotation war ich in der Nephrologie eingeteilt. Auch hier bekommt man teilweise eigene Patienten zugeteilt, welche man v.a. auch in der Chefarztvisite eigenständig vorstellen soll. Allerdings war in der Nephrologie der Lerneffekt deutlich stärker davon abhängig, welche Ärzte gerade auf Station waren. Der Chefarzt ist sehr um die PJler bemüht und nimmt sich auch während der Visite immer Zeit, um interessante Fälle zu erläutern. Allerdings war die Stimmung im Team im Vergleich zur Onkologie angespannter. Aufpassen sollte v.a. bei den Blutentnahmen. Zwar besitzt die Nephrologie, wie jede internistische Station in Traunstein, glücklicherweise einen Blutabnahmedienst. Jedoch ist die MFA, die für die Nephrologie zuständig ist, sehr „belastungslabil“ und versucht teilweis, ihre gesamten (!) Blutabnahmen auf die PJler abzuwälzen. Lasst euch da von Anfang an nichts gefallen, Blutabnahmen sind (entgegen der Aussage der MFA) in Traunstein nicht „Kerngeschäft der PJler“.
Während des Innere-Tertials ist man auch fest für zwei Wochen in der Notaufnahme eingeteilt. Hier kann man richtig viel selbstständig machen von der Erstanamnese über die eigenständige Untersuchung bis zur Arztbriefschreibung. Teilweise kann man in der Zeit auch den Notarzt begleiten, abhängig davon wer gerade Dienst hat. Auch hier wird man echt ins Team integriert.
Viermal die Woche findet nachmittags PJ-Unterricht statt, davon zweimal Anästhesie-Fortbildung. Die Qualität schwankt zwar teilweise aber alles in allem waren die Veranstaltungen ganz gut.
Das Beste am Tertial aber war die Stimmung unter den PJlern. Wir haben richtig viel miteinander unternommen, vom Wandern über Filmabende bis zum gemeinsamen Volksfestbesuch. Das war teilweise der Unterkunft im „alten“ Studienseminar zu verdanken, welches diesen Oktober leider abgerissen wird. Bei allen baulichen Mängeln war die Stimmung im Wohnheim dennoch richtig gut und die vielen Gemeinschaftsräume haben alle nochmal stärker zusammengeschweißt. Die künftigen PJler werden dann im Klinikwohnheim untergebracht, es wird also weiterhin eine Wohnmöglichkeit geben.
Und die Landschaft im Chiemgau ist, gerade in den Sommermonaten, einfach großartig. Gerade was sportliche Aktivitäten angeht, wird sich bestimmt jeder etwas finden (Wandern, Klettern, Schwimmen, Segeln auf denn Chiemsee, Mountainbiken, ...).
Bewerbung
Während der Bewerbungsfristen für die PJ-Mobilität über die LMU