PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Hospital Universitario del Valle (7/2018 bis 10/2018)

Station(en)
sala de trauma, filtro, observacion, sala de hombres y mujeres, der rest interconsulta (plastische)
Einsatzbereiche
OP, Diagnostik, Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Pros:

-in Hinblick auf Trauma aber auch für ACh/UCh/NCh/PlastCh-affine sehr spannend und empfehlenswert, es handelt sich um ein international bekanntes Universitätskrankenhaus, mit sehr guten Trauma-Chirurgen/Allgemeinchirurgen, hier der blog vom Chef der Traumatologen: https://laureanoquintero.wordpress.com/ -> viele Rotanten kommen aus dem Ausland (Ecuador, Peru, USA, Belgien, Deutschland etc…) https://www.elpais.com.co/cali/medicos-de-ee-uu-haran-practica-de-un-mes-en-unidad-de-trauma-del-huv.html

-insgesamt sehr nettes und sympathisches Team (Professoren (Fach- und Oberärzte), Residents, Internos, E5- und E4-Studenten) sowie auch das überige Personal (auxuliares, paramedicos etc.), welches einem insbesondere wenn man sich proaktiv zeigt und sich vorstellt sehr gerne weiterhilft/Tipps und Ratschläge gibt... hier spiegelt sich die Gastrfreundlichkeit der Menschen/Interesse der lokalen Bevölkerung gegenüber Ausländern..

-die meisten Patienten sind ebenfalls sehr sympathisch und geduldig (manchmal, insbesondere in Begleitung mit Familienmitgliedern, kann es allerdings in die andere Richtung gehen (i.e. Familie ist ungeduldig, fragt dauernd nach auch wenn Sachen vorher schon von den Professoren oder Residents erklärt wurden...)

-sehr interessante Fälle, Patienten, Krankheitsbilder (natürlich viel Trauma in den ersten Wochen in sala de trauma + "la R" (=trauma bay/unit): heridas por arma de fuego, heridas cortopunzantes, heridas cortocontundentes tipo machete etc. mit dementsprechend unterschiedlichen Verletzungen z.B. viele Querschnittsverletzungen = trauma raqimedullar siehe Bilder), viele fortgeschrittene Krankheitsbilder insbesondere Malignome (exulzerierende Kopf-Hals-Tumoren, metastasierte CRCs/Magen-Cas etc. pp.), mit zugleich vielen internistischen Begleiterkrankungen (KHK, etc.), viele Fälle mit Cholezystitis, Cholangitiden, Hernien etc.)

-man kann wenn man wirklich will und bisschen was einfordert relativ viel praktisch machen (Nähen bei Neuafnahmen durch Stichverletzungen etc., THoraxdrainagen legen, ich selber habe lediglich eine gelegt, aber mit Sicherheit hätte ich auch mehr machen können, ansonsten habe ich öfters genäht oder bin insbesondere anfangs mit in den OP gegangen (einfadch höflich nachfragen am besten bei den Profs, und den Studenten/Residentes bescheid geben...)

-man kann immer mit den anderen Fachdisziplinen mit (ich z.B. anfangs mit den Plastikern), man sollte sich allerdings immer mit den andere absprechen...

-man konnte mit zum Panamerican-Trauma congress nach Cartagena mit, sodass man praktisch eine Woche "Lehrveranstaltungen" hatte;)

-die Internos weisen ähnliche Aufgabenbereiche auf wie Assistenzärzte bei uns in Deutschland, mit relativ viel Verantwortung, man wird auch als Ausländer den Internos gleichgestellt und es wird von einem erwartet sich nützlich zu machen (Patienten aufnehmen, übernehmen, selbst betreuen, evoluciones zu schreiben = klinische Notizen anzufertigen, den Profs bei der Visite vorzustellen, Behandlungen und Anforderung vorzuschlagen, Rücksprache zu halten etc.)

-man kann immer die betreuenden Ärzte fragen, wenn man sich mal unsicher ist

-auf Nachfrage werden (von den Profs./Fellows/Residents/Internos etc.) stets gern Zusammenhänge/Themen/Fragen erklärt und kommentiert, mit geringer Hierarchie, viel Wert wird auf Leitlinien und Algorhythmen gelegt (v.a. in Trauma)

-neuste Bilder/Befunde der Patienten (placa de torax, CT-Bilder, MRT etc., Sono, labor, BGA etc.) werden immer bereitwillig und selbstverständlich kommentiert und besprochen, um diese in die Patientenakten einzufügen

-regelmäßig Zeit fürs Mittagsessen (Plazoleta del Parque und andere Restaurant, mit leckerem Essen (Preise von 7500 bis 13500 pesos colombianos), nach paar Wochen bin ich aber regelmäßig nach Hause gegangen fürs Mittagessen (auf die Dauer gesünder und billiger).

Cons:

-die Internos weisen ähnliche Aufgabenbereiche auf wie Assistenzärzte bei uns in Deutschland, mit relativ viel Verantwortung,

-Schichteinteilung gleicht den Internos (moderne Skaverei) i.e. in der Allgemeinchirurgie gibt es Wochen die gechillt sind (Minimum 48h wöchentlich, meist mehr) oder Wochen die mit mind. 54- bis 60 h wöchentlich und mehr einen insbesondere am Anfang umhauen, weil man ja eigentlich von Deutschland her gewöhnt ist genug Zeit für andere Sachen zu haben (Stoff nacharbeiten/lesen, und Sport etc. blabla). Das muss jedem im Vorfeld klar sein.

-wenn man nicht ganz von anfang an fragt und sich genug Zeit am Wochenende "erkämpft" hat man selten Zeit mal rumzureisen, da der Dienstplan (programmacion) steht

-Resourcenmangel (nur ein ultraschall in der trauma unit, welches wie ein goldesel gehütet und üb erall rumgeschoben wird), manchmal gibt es nicht genug Computer, fast alle Sachen für kleine Eingriffe wie Nahtmaterial, BEsteck etc. muss man an der Apotheke/an einem Tresen abholen/einfordern, hierfür ist es nötig ordenes auszudrucken und einzureichen...dies alles verzögert wahnsinnig alle Prozesse ...super ineffektiv und auf die Dauer derbe nervig!!!;):/

-Ineffizienz und Zeit die verloren geht (oft sitzen alle sogar die Assistenzärzte rum und chillen mit ihren Smartphones (Kommunikationsmittel No-1 hier am HUV), dementsprechend gibt es viele Episoden an denen keine Arbeit anfällt..aber auch hier kann man die Zeit nutzen zum Gegenseitigen austausch, Fragen stellen, sich andere Patientenakten durhclesen, THemen besprechen/erlesen, oder Patienten untersuchen..). Ergo am Ende hängt es immer von einem selber ab was man aus dem PJ bzw. Auslandsaufenthalt macht

-relativ wenig Zeit fürs theoretische Studium, der Vordergrund liegt auf der praktisch-klinischen Ausbildung
Bewerbung
9 Monate im Voraus, am besten früh alles komplett einreichen, um den Flug frühzeitig zu buchen bei Erhalt der carta de aceptacion; Ansprechpartner des Internationalen Büros (oficina de asuntos internacionales) wechseln sind aber eigentlich alle super hilfsbereit und freundlich: Senorita DURÁN war zuletzt beauftragt die Austauschstudenten zu betreuen
einfach eine mail: internasalud@correounivalle.edu.co

Wohnung von der HUV empfohlen (bei Erhalt der carta de aceptacion): einfach via whatsapp +57 314 8891562 (Dona Biviana)
Fahrer von der HUV empfohlen (bei Erhalt der carta de aceptacion): ebenfalls einfach via whatsapp +57 310 3736035 (Don Carlos)

Bei fragen gerne schreiben via Kontaktformular.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Chirurgische Wundversorgung
Rehas anmelden
Notaufnahme
Mitoperieren
Punktionen
Poliklinik
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
nach 18:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
4
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.2