PJ-Tertial Unfallchirurgie in Klinikum Fuerth (7/2018 bis 10/2018)
Station(en)
28 (Privat), 38, 39, 31 (übergangsweise)
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
(1/2) Das Chirurgie-Tertial in Fürth ist für jeden PJler gesplittet in je zwei Monate Unfall- und Allgemeinchirurgie, welche ich im folgenden getrennt bewerten werde, da es gravierende Unterschiede zwischen den Abteilungen gibt. Um es kurz zu machen: Die Unfallchirurgie ist die um Welten bessere Abteilung! Falls ihr also noch 20 Fehltage übrig habt geht am besten als erstes in die UCH, falls ihr splittet und ins Ausland geht schaut das ihr die ACH in Fürth umgeht...
In der UCH beginnt der Tag um 7:30 Uhr mit einer Morgenbesprechung inkl. Röntgendemo. Wer hier Fragen stellt wird überrascht sein, wie gerne die Oberärzte und vor allem auch der Chef hierauf eingehen. Danach haben wir PJler uns anhand des OP-Plans für den Tag eingeteilt und sind dann zum Blut abnehmen/Braunülen legen ausgeschwärmt. Leider war es uns dadurch oft nicht möglich bei Visite mitzugehen, ließ es sich doch einrichten durften wir oft bei der Wundversorgung mithelfen. Im OP war wie zu erwarten Haken halten angesagt, was bei manchen Hüft-TEPs einen schon körperlich etwas gefordert hat. Wenn man nebenbei Fragen gestellt hat ist das eigentlich immer gut angekommen und die OÄs/Chef haben gerne was erklärt. Machen durfte man allerdings nichts, noch nicht mal nähen. Um 15:30 Uhr gab es nochmal eine Mittagsbesprechung, bei der die Aufnahmen und OP-Ergebnisse des Tages präsentiert wurden und danach war Feierabend.
An Lehre findet 1x/Wo fest PJ-Unterricht statt, hierbei rotieren alle Fachabteilungen durch und es ist wie immer: Mal unnötig, mal interessant... Die Unfallchirurgen haben für uns UCH-PJler zusätzlich Untersuchungskurse angeboten und die waren echt spitze! Zusätzlich haben wir es eingerichtet, dass jeder von uns eine Woche in die ZNA mitgeht, dort konnte man Patienten selbstständig aufnehmen, untersuchen, kleiner Wunden nähen etc.
Was Freizeit angeht sind die UCHler recht entspannt. Manchmal war in den lediglich zwei unfallchirurgischen OP-Sälen nicht viel eingeplant oder ein Hakenhalter da, so dass für uns manchmal wenig zu tun war. Wenn keine Lehre durch die Assistenzärzte möglich war konnten wir entspannt Fälle durchsprechen, an einem Röntgen-Übungsprogramm üben, Kaffee trinken gehen oder auch (untereinander koordiniert) früher heimgehen, solange mind. 3 PJler im Haus waren.
Mittagessen gibt es täglich von 11:30 bis 14:00 Uhr und wir sind auch immer alle zum gemütlichen essen gekommen (wie das restliche ärztliche Team übrigens auch). Zum Essen ist zu sagen, dass es leider oft unterirdisch geschmeckt hat, die besten Sachen meist um 12:00 Uhr schon leer waren und nicht mehr aufgefüllt wurden und die Kassierer/innen sich ziemlich kleinlich angestellt haben, was man als "Praktikant" nehmen darf und was nicht (Salat+Dessert geht zB keinesfalls und wenn man die Suppe in der falschen Schüssel genommen hat wurde gleich gemeckert).
Ein weiterer sehr großer Minuspunkt im Chirurgie-PJ in Fürth ist die Pflege. Ich bin in meiner gesamten Ausbildung an keiner Stelle so oft unbegründet angepampt worden wie in Fürth. Im Ansehen in der Pflege steht man als PJler unter dem Pflegerschülerschnupperpraktikant. Besonders auf den Stationen 38 und 39 haben wir einen freundlichen Umgang vergeblich gesucht, wohingegen das Team der 28 war recht nett und die Pflege der 31 wirklich freundlich war. Auf 38/39 wurden wir, v.a. auf Betreiben der "Oberschwester" L.F. für alles verantwortlich gemacht, hierbei spielten die Servicekräfte auch mit. Gipfel der Anschuldigungen war, dass wir "Honig an die Wände schmieren" würden. Eine glatte Unverschämtheit! Dies wurde aber gar nicht direkt uns gegenüber angesprochen, sondern gleich dem Ltd. OA vorgetragen, welcher mich dann in der Schleuse drauf angesprochen hat. Er meinte, dass es mit der Pflege oft Probleme gäbe und die Ärzte auf unserer Seite stehen würden, unterbunden hat er es aber nicht. Hier hätte ich mir ein Machtwort gegenüber L.F. gewünscht, zumal sie einen Klärungsversuch durch uns recht barsch abgeblockt hat. Mir ist es unverständlich, was diese Vorwürfe sollen, zumal die Pflege sich in ihrem eigenen Tätigkeitsbereich nicht mit Ruhm bekleckert hat. Gegen Ende der Rotation war die Stimmung gegenüber recht angespannt, wir haben auf der 38/39 nur noch das nötigste gemacht und uns sonst auf der 31 aufgehalten. Allerdings finde ich, dass man sich einen solchen Umgang nicht bieten lassen muss und das Verhalten vieler Schwestern mit Blick auf die Gewinnung von zukünftigen Kollegen geradezu als geschäftsschädigend betrachtet werden kann. Dies hat meine Laune im PJ ziemlich getrübt und die 2 bekommt die UCH nur auf Grund des super netten ärztlichen Teams und der auch nicht übertriebenen, aber immerhin stattfindenden Lehre - beides gab es in der ACH nicht, daher die getrennte Bewertung. (1/2)