Insgesamt war das PJ im EKW gut. Es gab jedoch starke Unterschiede zwischen den verschiedenen Stationen.
Zunächst einige grundsätzliche Dinge:
- umfangreiche Einführungsveranstaltung am 1. Tag
- Wünsche zu den Einsatzorten möglich
- (eigentlich) sollen die Blutentnahmen von der Pflege gemacht werden, das funktioniert auf quasi keiner Station. Wenn man Glück hat sagt mal einer der
Stationsärzte oder der Oberärzte, dass die Pj-ler nicht nur für die Blutentnahmen da sind. Hier dann auch mal den Mumm aufbringen und darauf aufmerksam
machen, dass man nicht nur dafür da ist.
- Betreuung von eigenen Patienten (v.a. in der Geriatrie, auf den anderen Stationen muss man sich selbst drum bemühen)
- Wenn man in die Funktionsdiagnostik möchte, muss man dies mit der Station besprechen und selbst Initiative zeigen (eine automatische Rotation in die Funktion ist
nicht vorgesehen)
- Freie Tage kann man sich durch das Mitmachen von Diensten erarbeiten.
- Arbeitsbeginn eigentlich immer um 8:00, Ende je nach Station zwischen 15 und 17 Uhr. Wenn nichts zu tun ist oder gutes Wetter ist, wird man auch mal früher in
den Feierabend geschickt.
- Unterricht fand leider in meinem Tertial eher selten statt, einige Themen wiederholen sich innerhalb des Tertials, wenn Unterricht stattgefunden hat, war der aber
immer gut.
- als Student der UMG muss man leider zur KAK-Fortbildung in die Uni (lästiges Sammeln von Unterschriften)
Station 1.2 - Kardiologie:
Bisher noch eine komplett neue Station. Der Chefarzt und der Oberarzt sind sehr nett und bei Interesse des Studenten sehr daran interessiert Lehre zu machen. Der Chefarzt macht auch gern mal ein Teaching direkt am Patientenbett während der Chefarztvisite. Insgesamt alles noch sehr chaotisch, weil diese Station geteilt ist und eine bunte Mischung mit Patienten der plastischen Chirurgie besteht. Macht leider die alltägliche Arbeit nicht einfacher. Zudem hat die Pflege nicht viel Erfahrung in der Behandlung kardiologischer Patienten. Die Assistenten sind trotz großer Arbeitsbelastung bemüht einem etwas beizubringen.
Man lernt hier auf jeden Fall das Befunden von EKG's. Es bestand jederzeit die Möglichkeit ins Herzkatheterlabor zu gehen oder beim Herzecho zuzusehen.
IMC:
Großer Durchlauf auf der Station. Je nach Patienten kann man hier aber auch mal einige praktische Dinge machen. Z.B. Pleurapunktion/- Drainage, Aszitespunktion, ZVK-Anlage, arterielle Punktionen, Kardioversionen, EK-Gabe unter Supervision. Bei der allgemeinen Stationsarbeit kann man nur teilweise helfen.
Notaufnahme:
An den meisten Tagen ist sehr viel zu tun. Das gibt einem die Möglichkeit seine Fähigkeiten in Anamnese und Untersuchung und auch dem differentialdiagnostischem Denken zu verbessern. Leider konnte bei großem Patientenaufkommen nicht jeder Patient umfangreich nachbesprochen werden und leider hat man manchmal auch nur die Aufnahme gemacht und die Entscheidungen bezüglich weiterer diagnostischer Maßnahmen und Therapie wurden ohne Einbeziehung der Studenten getroffen.
In der ZNA gibt es aber auch häufiger die Möglichkeit sich das Sono zu schnappen und sich dort etwas auszuprobieren.
Je nachdem wie viele Studenten da sind, teilt man sich selbstständig den unterschiedlichen Diensten zu.
Pneumologie (Lenglern):
Grundsätzlich soll jeder PJ-ler im EKW in die Geriatrie rotieren. Einzige Ausnahme besteht, wenn man in die Pneumologie rotiert. Diese ist etwas außerhalb gelegen, mit dem Fahrrad oder der Bahn aber auch gut zu erreichen.
Diese Rotation kann ich persönliche sehr empfehlen und hat mir am besten gefallen.
PRO: wenn man Glück hat wird einem gezeigt wie man bronchoskopiert (immer nett zu den Schwestern in der Bronchoskopie sein, die sin der Schlüssel um auch mal an das Bronchoskop zu kommen). Immer donnerstags werden Bronchoskopien in Narkose durchgeführt. Wenn man nett zum Anästhesisten ist, darf man sich im intubieren probieren.
Auf der L4 - super Oberarzt, der total daran interessiert ist, Lehre zu machen. auf der L3- sehr nette Stationsärzte. Auch hier ist immer jemand bereit einem etwas zu erklären.
Jeden nachmittag findet eine Röntgenbesprechung statt. Hier kann man auf jeden Fall seinen Blick für pathologische Thorax-Befunde üben.
Das gleiche gilt für LuFu's und BGA's, die gibt es hier reichlich. Also die Chance nutzen und üben. In Lenglern ist alles etwas veraltet, das hat teilweise auch seinen Charme (z.B. das Röntgen aus den 80er Jahren :))
Insgesamt besteht ein großes Studentenaufkommen im EKW (Nachteile kann man sich denken).
Die Aufnahme im Team habe ich persönlich als sehr nett empfunden, ist aber mit Sicherheit auch vom eigenen Typ abhängig. Ich würde das Tertia weiterempfehlen und bin auch nach dem Tertial noch zufrieden mich für das EKW entschieden zu haben.
Bewerbung
PJ-Portal, nähere Informationen über Frau Niemeyer (PJ-Koordinatorin UMG).