Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Notaufnahme, Diagnostik, OP
Heimatuni
Ulm
Kommentar
Mein letzter PJ-Abschnitt führte mich in meinem Wunschtertial in die Urologie nach Dresden-Friedrichstadt. Da ich nicht aus Dresden komme und ungern an das Universitätsklinikum wollte, bewarb ich mich bei dem anderen Maximalversorger-KH in Dresden in der Friedrichstadt.
Am ersten Tertialtag erhielten alle PJler gemeinsam eine Einführung und dann ging es zur jeweiligen Fachabteilung. In der Urologie waren alle Mitarbeiter ein wenig überascht, da wohl seit ungefähr drei Jahren dort niemand mehr ein PJ gemacht hatte - was wohl mit dem kürzlich verstorbenen Chefarzt zusammenhing (Studenten durften zu der Zeit nicht einmal Flexülen legen oder aktiv im OP mitarbeiten). Ich wurde - ganz im Gegenteil zu den Erzählungen von "früher" - freundlich und absolut offen willkommen geheißen. Auch die weiteren Wochen waren unglaublich lehrreich und angenehm.
Im OP durfte man von Anfang an viel mitmachen, war teilweise sogar elementarer Bestandteil der Operationen (und das nicht als Hakenhalter!) oder durfte kleinere endoskopische Eingriffe unter Führung auch teilweise selber machen. Das gesamte OP-Personal war sehr freundlich, geduldig und hilfsbereit - und die Stimmung im OP klasse! Unter keinem Operateur wurde es zum "stillen Zuschauen", man wurde aktiv einbezogen, es wurden sehr häufig Witze gemacht (gerade die Oberärzte!) und man wurde regelmäßig abgefragt, so dass man auch etwas mitnahm aus der OP. Dies alles führte dazu, dass selbst die langen OPs (teilweise 7 h) schnell zu Ende gingen und immer interessant blieben.
Die Stationsarbeit war keine Last, vielmehr lernte man hier die Basics der Nachbetreuung von kleineren und größeren Operationen und die Handhabung der meisten urologischen Krankheitsbilder - und wie immer: das Briefeschreiben (wenn man wollte - kein Muss!) Das Blutabnehmen erledigt eigentlich das Pflegepersonal, da ich aber nach der Visite meist noch die Zeit hatte, übernahm ich das und die Pflegekräfte bedankten sich mehrmals. Auch zum Pflegepersonal gibt es durchweg nur Positives zu sagen. Auf Nachfrage wurde einem höflich und freundlich ALLES erklärt, man wurde respektvoll gebeten, wenn man denn vom Pflegepersonal gebraucht wurde und die Stimmung innerhalb des Pflegepersonals und mit den Ärzten war überragend.
Alles in allem habe ich in der Urologie in Friedrichstadt das Beste meiner Tertiale erlebt und will jetzt noch unbedingter Urologe werden - am Liebsten in Dresden Friedrichstadt!
Und empfehlen kann ich es JEDEM, der ein tolles, lustiges Team und einen Einblick in die Urologie haben möchte.
