Ich habe mein gesamtes Tertial in der Gefäßchirurgie der Uniklinik verbracht und habe dort eine arbeits- aber auch lernintensive Zeit verbracht und war sehr zufrieden.
Die Gefäßchirurgie ist ein spezialisiertes Fach mit einem kleinen Team, welches mich sehr gut integriert hat.
Einigen Aussagen meines Vorredners möchte ich hier gerne widersprechen.
Ich war die meiste Zeit alleine im Team und dadurch sehr eingespannt, habe viel im Op gestanden, dort aber auch einiges gelernt und viel nähen dürfen.
Die beiden Oberärzte sind super und freuen sich über ehrliche Motivation, die Assistenten sind lustig und es war eigentlich immer gute Laune auf Station oder im OP.
Es ist richtig, dass man als Pjler oft alleine auf der Station ist, das habe ich aber als sehr positiv empfunden: man kann einen Großteil der Stationsarbeit selbstständig durchführen und bei Rückfragen jederzeit im OP anrufen- für mich hatte das einen großen Lerneffekt und ich fühle mich sehr viel sicherer.
Ich habe immer ein Feedback für meine Arbeit bekommen.
Die OPs sind abwechslungsreich (Carotis, Femoralis, Bypässe, Shuntanlagen, Retroperitonealhämatome, Amputationen und große Wunddebridements), es wird viel erklärt und die Stimmung war fast immer sehr gelassen und heiter.
Von unangemessenen Kommentaren, wie mein Vorredner sie beschreibt, habe ich in den 4 Monaten keinen einzigen mitbekommen.
Auch die schlechtgelaunte Oberärztin ist mir gänzlich unbekannt- ich habe eine Oberärztin erlebt, die Wert auf Genauigkeit legt, fachlich extrem gut ist und sich sehr für ihre Patienten einsetzt.
Es wird interdisziplinär gearbeitet, Mittwochs findet ein Gefäßkolloquium statt, in dem gemeinsam mit den (vor allem interventionellen) Radiologen das weitere Vorgehen anhand der Bilder besprochen wird.
Ich habe ich mich auch mit dem Pflegeteam immer gut verstanden und mich auf Nussbaum sehr wohl gefühlt!
Die Station ist modern und es gab immer Kaffee :)
Wochenenddienste sind keine Pflicht, die Assistenten freuen sich aber sehr wenn man zu zweit (von 7-9, halb 10) zum Blutabnehmen kommt, dafür gibt es einen Tag frei.
Wäre die Gefäßchirurgie nicht ein Fach, das für mich nicht in Frage kommt, würde ich sofort dort anfangen- ich habe das Team und das selbstständige Arbeiten im folgenden Tertial sehr vermisst!