Wir waren 15 PJler, Praktikanten, Famulanten. Das war eindeutig zu viel, es gab nicht genügend Arbeit, oft saß man nutzlos rum (meist aber in so unruhiger Umgebung, dass Selbststudium nur bedingt möglich war). Zusätzlich gab es wohl ein "Sommerloch" im OP. Ich finde es erstaunlich, dass in einer Uniklinik so viele Operateure gleichzeitig! in Urlaub fahren, meiner Meinung nach auch öknomisch völliges Missmanagement. Ich war höchst interessiert viele OPs zu sehen, zu assistieren, beides hat sich gar nicht erfüllt. Erklärt wurde bei den OPs, abgesehen von OA Chronas, nahezu nichts.
Auf Station gaben sich die Stationsärzte hin und wieder Mühe, aber es wirkte eher müde und aufgesetzt, als tatsächlich engagiert etwas zu Patienten zu erklären. Es gab teils so wenig Patienten zum Aufklären, Untersuchen, dass wir früher gegangen sind. Ich halte es auch für Quatsch sinnlos in der Klinik rumzusitzen und zu hoffen, dass nochmal eine Blutabnahme kommt.
Der Theorieunterricht in den PJ- Seminaren/Gyn to go war sehr lehrreich.
Das Nichtbezahlen halte ich nach wie vor für eine Frechheit, viele kleinere Häuser leisten sich eine Bezahlung/Unterkunft/Vergütung.
Ich wollte ein Tertial an einem großen Haus machen, nachdem ich zuvor an zwei mittleren Häusern war und alle negativen Vorurteile über Anonymität, Arroganz der Ärzte, schlechte Organisation, sogar schlechtere technische Ausstattung, als ich sie bisher erlebt hatte, haben sich bewahrheitet. Ich hätte gern eine positiviere Erfahrung in einem anderen Haus gemacht. Aber so weiß ich zumindest, dass ich nicht am RDI /Uniklinik arbeiten möchte.
Die Ärzte zeigten sich im Einzelnen als sehr freundlich und offen, schienen aber von so vielen PJlern/Praktikanten abgestumpft, gelangweilt. Das ist verständlich, Lehre gehört aber nun mal zur Arbeit an der Uni.
Alles in allem mein schlechtestes Tertial, das bei mir den Wunsch Gynäkologie/Geburtshilfe zu machen, durchaus weit nach hinten geschoben hat.