Grundsätzlich sind Unterassistenten für die Aufnahme, Untersuchung sowie die Vorstellung von Patienten (ca. 1-3 Patienten pro Kopf und Tag) bei den Besprechungen, präoperative Verordnungen und Stationsarbeit zuständig. Die Aufnahme der Patienten umfasst Anamnese (mit Verordnen von Medikamenten), physikalische Untersuchung, Ultraschall und ggf. das Schreiben von EKGs. Die Patienten sollen mit relevanten Symptomen, Diagnosen, Laborresultate und Medikamente sollen bei der Nachmittagsbesprechung vorgestellt werden. Die Arbeit erfolgt eigenständig und in Ausnahmefällen mit Hilfe von Assistenzärzten.
Die Assistenz bei Operationen ist prinzipiell möglich, allerdings sehr sehr selten und erfordert viel Eigeninitiative (wir waren gleichzeitig 3 Unterassistenten auf der Station und haben insgesamt in 8 Wochen 4 mal assistiert.). Das Zusehen bei Operationen ist generell immer möglich, sofern die Arbeit auf der Station und die Patientenuntersuchungen bis zur Besprechung gemacht werden. Patienteneintritte erfolgen prinzipiell zwischen 11 und 12 Uhr, sodass man am Vormittag sehr häufig die Möglichkeit hat, im OP zuzusehen.
Die Lehre erfolgt primär durch Assistenzärzte und selten auch durch einzelne Oberärzte zusätzlich zu Fortbildungen, die planmässig einmal pro Woche am Donnerstag stattfinden. (von 8 geplanten Vorträgen in 8 Wochen, wurden jedoch nur 4 gehalten) Leider muss man sagen, dass relativ wenig Kontakt zwischen Unterassistenten und Assistenzärzten und noch weniger mit Oberärzten besteht. Morgens werden bei der Visite Aufgaben von den Assistenzärzten an die Unterassistenten weitergegeben (meist etwa 3-5x Ultraschall der Nieren&Blase für 3 Unterassis - also 1-2 Schalls, die man am Vormittag machen sollte) und im Laufe des Tages wird man für anfallende Ultraschalls angerufen (ca. 1 pro Tag pro UA). Das ärztliche Personal ist sehr nett und beantwortet Fragen und zeigt auch in einzelnen Fällen Untersuchungstechniken vor (zB Hoden-Ultraschall mit Doppler), allerdings bedarf es sehr viel Eigeninitiative, um Wissen und Fähigkeiten vermittelt zu bekommen. Meist sieht man die Ärzte nur bei Morgen und Nachmittagsbesprechungen und sporadisch zwischendurch; die seltenen Aufgaben werden meist per Telefon übermittelt.
Am meinem ersten Tag wurde ich durch einen anderen Unterassistenten "eingeschult" und hatte schon 2 Patienten statuiert und geschallt, bevor ich überhaupt den ersten Arzt gesehen habe (bei der Nachmittagsbesprechung, wo ich die Patienten dann ja vorstellen musste(; ). Dass es einen offiziell für Unterassistenten zuständigen Oberarzt gibt, habe ich erst in der vorletzten Woche erfahren und bis dahin habe ich nur einmal mit ihm gesprochen als ich mich in der ersten Woche vorstellte. Für die Unterschriften, die für die Uni benötigt hat sich ein Assistenzarzt bereit erklärt, diese Aufgabe zu übernehmen und es ist kein Problem alle Aufgabenstellungen der Universitäten positiv zu absolvieren.
Die Integration ins ärztliche Team und die Einbindung in Abläufe auf der Station und Patientenmanagement fasse ich generell als sehr verbesserungswürdig zusammen und würde für urologieinteressierte KPJler diese Klinik nicht empfehlen - es gibt sicherlich Kliniken, an denen mehr Energie in die Vermittlung von Wissen investiert wird.
Eine Anmerkung am Rande betreffend Schulungen am USZ (Urologie unabhängig): nach Austausch mit UAs der anderen Fachbereiche ist es möglich auch an Schulungen, Vorträgen, Symposien und Mini-Kongressen anderer Fächer teilzunehmen, was ich auch wärmstens empfehlen würde!
Bewerbung
Da es sich um ein Universitätsspital handelt, ist es auch von Vorteil sich früh zu bewerben, allerdings lohnt es auch sehr kurzfristig eine Anfrage zu schicken, da es durch Absagen immer wieder freie Plätze gibt.