PJ-Tertial Notfallmedizin in Mitchells Plain Hospital (6/2018 bis 8/2018)

Station(en)
Interdisziplinäre Notfallstation (medizinisch und chirurgisch)
Einsatzbereiche
Notaufnahme
Heimatuni
Zuerich (Schweiz)
Kommentar
Bevor ich nach Kapstadt ging, habe ich keine einzige PJ-Bewertung zum Mitchells Plain Hospital gefunden. Doch noch während meiner Zeit in Kapstadt schrieb jemand eine Bewertung, der ich nur zustimmen kann (Link: https://www.pj-ranking.de/review/read/24830/). Gerne möchte ich einige Punkte wiederholen und ergänzen.

Spital: Das Mitchells Plain (District) Hospital (MPH) ist ein modernes Lehrkrankenhaus der University of Cape Town UCT und liegt ca. 30 Autominuten vom Stadtzentrum in einem der grössten Townships von Kapstadt (Mitchells Plain). Die Notfallstation ist leider im Februar 2018 abgebrannt und darum haben sie ein kleineres Provisorium mit ca. 12 Betten auf der ehemaligen Gynäkologie-Ambulanz eingerichtet. Die Notfallstation lässt sich grob in drei Bereiche unterteilen: Resuscitation-/major-area (Hauptteil), Triage (Ambulatorium/Poliklinik) und pädiatrischer Notfall. Man hat die Möglichkeit und auch freie Wahl in allen Bereichen tätig zu sein. (Link mit Video: http://www.healthelectives.uct.ac.za/mitchells-plain-hospital)

Arbeiten: Insgesamt habe ich 8 Wochen auf der interdisziplinären Notfallstation gearbeitet und wurde für die gesamte Zeit einem Team von 4 Assistenzärzten (1 Registrar, 1 Medical Officer, 2 Community Service) zugeteilt. Das Team, mit dem ich zusammengearbeitet habe, war super und unterstützte mich in allen Belangen. Man wurde Teil des Teams und konnte im Verlauf immer mehr selbständig machen, was ich sehr geschätzt habe. Die Arbeitszeiten waren jedoch sehr intensiv. Man arbeitet bis zu 60 Stunden pro Woche (häufig nachts und an den Wochenenden). Es ist jedoch kein Problem einige Tage frei zu nehmen, falls man eine Pause braucht. Vor allem das praktische Arbeiten stand im Vordergrund. Dazu zählten Blutentnahmen (venös, arteriell), Infusionen legen, EKG's machen und auswerten, Sonographie (z.B. FAST) , Blasenkatheter legen, chirurgische Wundversorgung, Frakturversorgung (reponieren, gipsen), Perikardpunktionen, Pleurapunktionen, Lumbalpunktionen, Thoraxdrainagen legen und entfernen, reanimieren, intubieren, usw. Viele Dinge konnte ich nach Einführung selstständig oder unter Beaufsichtigung eines Arztes machen. Wenn man interessiert ist gelegentlich im OP zu assistieren, ist das kein Problem. Im OP machen werden viel Traumatologie (> 50%), Orthopädie, Gynäkologie und kleinere viszeralchirurgische Eingriffe gemacht. Zusätzlich betreut man selbständig Patienten (Anamnese, Untersuchung, mit Ärzten besprechen, bei Therapie mithelfen). Man kann ein breites Spektrum an Patienten sehen und mitbetreuen. Tagsüber sieht man mehrheitlich medizinische Krankheitsbilder (Kardiologie, Pneumologie, Neurologie, Infektiologie, Gynäkologie, Intoxikationen). In der Nacht und an den Wochenenden machen schwere Schlag-, Stich- und Schussverletzungen über 50% der Notfälle aus. Im Allgemeinen habe ich während meiner Zeit im MPH sehr viel gelernt und super Leute kennengelernt, die ihr Wissen sehr gerne weitergeben.

Sicherheit: Bezüglich meiner Sicherheit war ich, bevor ich nach Kapstadt gereist bin, ein wenig unsicher. Dies hat sich jedoch nach meinem ersten Arbeitstag stark verbessert. Ich konnte jeden Tag mit jemandem von meinem Team zur Arbeit fahren. So war es kein Problem ins Spital zu gelangen. Falls man ein Auto mieten will ist dies sicherlich auch eine gute Möglichkeit. Das Spital befindet sich direkt an der Ausfahrt der R300 (Autobahn) und ist somit gut erreichbar, ohne durch Mitchells Plain fahren zu müssen.

Wohnen: Bei Fragen zur Wohnsituation könnt Ihr mir gerne eine Nachricht schreiben.
Bewerbung
Bewerbung läuft über die UCT. Ca. 1 Jahr im Voraus. 15'000 Rand/Monat.
Link: http://www.healthelectives.uct.ac.za/applications/elective-placements
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
EKG
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Braunülen legen
Punktionen
EKGs
Untersuchungen anmelden
Gipsanlage
Mitoperieren
Poliklinik
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
Schichtdienst
Dienstende
Schichtdienst
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Gebühren in EUR
15'000 Rand/Monat

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.33