PJ-Tertial Neurologie in Klinikum Ludwigsburg (7/2018 bis 9/2018)

Station(en)
Normalstation, Stroke Unit, ZNA, Diagnostik, Ambulanzen
Einsatzbereiche
Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
Kommentar
Mir persönlich hat das Tertial in der Neurologie in Ludwigsburg sehr gut gefallen, ich habe viel gelernt und ich kann es guten Gewissens weiterempfehlen. Daher möchte ich die wesentlichen positiven Punkte kurz aufzählen:

- Das Team ist sehr nett und bindet einen in die klinische Arbeit gut mit ein. Ich konnte eigene Patienten betreuen (Aufnahme, Visiten, Untersuchungen anmelden, Arztbriefe schreiben, Patient in der Chefarztvisite vorstellen, Angehörigengespräche führen). Auch mit den Oberärztinnen/ärzten, die einen direkt auf Station betreut haben, war es ein sehr entspanntes und nettes Arbeitsverhältnis.

- Freitags findet die Lehrvisite vom Chefarzt statt, welche sehr lehrreich ist, da er jeweils ca. 2 interessante Patienten heraussucht, am Patientenbett befragt und untersucht und das entsprechende Krankheitsbild dann gemeinsam mit den Studenten durchspricht.

- Man sollte morgens die Blutentnahmen durchführen und tagsüber die Viggos legen, was aber in der Regel nicht allzulange gedauert hat. Wenn man auf einer anderen neurologischen Station Blut abnehmen sollte, haben oft die Oberärzte persönlich gefragt, wodurch es eine andere Wertschätzung erlangt hat, finde ich.

- Unter Anleitung (und bei Einverständnis vom Patienten) darf man Liquorpunktionen durchführen.

- Die Neurologie ist sehr breit aufgestellt (Stroke Unit, Normalstation, Interdisziplinäre Notaufnahme mit u.a. Neurologen, Neurophysiologische Diagnostik, Spezialambulanzen u.a. für MS, Hirntumoren, Epilepsien).

- Man kann nach Absprache in alle Abteilungen rotieren. Ich war 3 Wochen auf der Stroke Unit, 4 Wochen in der ZNA, 4 Wochen auf Normalstation, 1 Woche in den Funktionsabteilungen und Ambulanzen.

- Das Klinikum Ludwigsburg ist ein großes Haus mit den fachlich verwandten Abteilungen für Neuroradiologie und Neurochirurgie.

- Es können alle neurologischen Krankheitsbilder (akut und chronisch) behandelt werden und ich habe viele wichtige aber auch einige seltene Krankheitsbilder sehen können (Schlaganfall, ICB, SAB, Krampfanfälle, Sinusthrombose, Vaskulitis, HSV-Enzephalitis, Neuroborreliose, MS, ALS, Myasthenia gravis, Hirntumore, paraneoplastische Polyneuropathie im Rahmen eines SCLC, Tolosa-Hunt-Syndrom, CADASIL, SREAT und einige weitere).

- Die 4 Wochen in der Notaufnahme fand ich besonders spannend, da hier viele akute neurologische Notfälle versorgt werden. Man sieht z.B. die Durchführung der Lyse-Therapien bei Schlaganfall. Oft wird auch ein Neurologe bei Polytraumata in den Schockraum dazugerufen, um den neurologischen Status zu beurteilen. Das war für mich ebenfalls sehr spannend, da ich so die Abläufe im Schockraum kennen lernen konnte. Patienten, die nicht als akute Notfälle triagiert wurden, darf man auch als Student zuerst untersuchen und dann mit dem Oberarzt/der Oberärztin besprechen.

- Es sind normale Arbeitszeiten (es wird nicht erwartet, dass man Ãœberstunden macht) und ich konnte fast immer in die Mittagspause gemeinsam mit den anderen PJ-lern gehen. Meinen Urlaub konnte ich flexibel und nach Absprache ohne Probleme nehmen.

- Ich hatte die Möglichkeit 2 Tage beim Notarzt mitzufahren, was allen PJ-lern des Klinikums angeboten wird. Für mich war das neu und daher sehr lehrreich.

- Es gibt relativ viel Studentenunterricht aus verschiedenen Fächern (Lehrvisite, Seminare etc.) in der Klinik.

- Für die mündliche Prüfung wurde ich in Ludwigsburg zugeteilt. Diese ist dort sehr fair und gut verlaufen, was ja dann auch am Ende des PJ´s sehr relevant wird.

Aspekte, die ich als sehr negativ oder frustrierend erlebt habe, gab es eigentlich nicht während des PJ-Tertials. Zugute kam mir, dass es mein letztes Tertial war und ich somit schon auf Erfahrungen aus den vorigen Tertialen zurückgreifen konnte. Etwas aufwendig für mich war, dass ich eigentlich in Heidelberg studiere und deswegen nur unter der Woche in Ludwigsburg gewohnt habe. Es gibt aber günstige Wohnheimszimmer und etwas teurere, aber einigermaßen gemütliche Appartments der Klinik. Zusammengefasst kann ich nochmal den ersten Satz unterstreichen und empfehle das Neurologie-Tertial am Klinikum Ludwigsburg gerne weiter.
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Fallbesprechung
Bildgebung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Punktionen
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Braunülen legen
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
680 €
Gebühren in EUR
220 € für ein Wohnheimszimmer, 350 € für ein Appartment

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13