Prinzipiell kann man sagen, dass man ca. 40 % seiner Zeit mit Blutentnahmen bzw. Flexüle legen und 40% der Zeit im OP als "Hakenhalter" verbringt. Die restlichen 20 % des Tages verbringt man mit visitieren (und dabei möglichst viel zu lernen!), der Morgenbesprechungen, Röntgenbesprechungen oder alltäglicher Stationsarbeit. PJ'ler sind auf der Ortho-/Unfallchirurgie generall aber 'eingeplante' Arbeitskräfte für den OP (2./3. Assisitenz) oder die Station (hauptsächlich Blutentnahmen). Selten werden Fortbildungen/Seminare angeboten.
Der typische Tagesablauf:
- ca. 6:45 Visite
- ca. 7:30 Frühbesprechung, Einteilung OP, etc.
- ca. 8:00 bis ca. 15:30 in den OP oder auf Station
- ca. 15-15:30 Röntgenbesprechung
- unregelmäßig Seminare
Die eigentliche 'Lehre' und Betreuung kommt leider zu kurz bzw. wird subjektiv auch wenig Wert darauf gelegt. Wenn man etwas Glück mit seinen Stationsärzten hat, versuchen zumindest Einige davon möglichst viel zu erklären und binden auch in die alltägliche Stationsarbeit ein. Für den, der später unbedingt an der Uni ein Bein in der Tür haben möchte, um dort als Assistenzarzt anzufangen - go for it! Für alle anderen: die miesen Bewertungen meiner Vorgänger entsprechen weitestgehend der Wahrheit.
Pro:
- kurze Anfahrtszeit an die Uni
- Wissensvermittlung und Engagement durch einige der Stations-/Oberärzte
- wenn auch selten, Einbindung in die alltägliche Stationsarbeit und Umgang auf Augenhöhe
Kontra:
- Missbrauch als 'Arbeitskraft' im OP, oft von früh bis spät als 2./3. Assistenz: "Hakenhalter"
- Missbrauch als 'Arbeitskraft' auf Station für Blutentnahmen, Flexüle legen: PJ'ler sind prinzipiell für alle Orthopädischen/Unfallchirurgischen Stationen zuständig, unabhängig für welches Fach ihr euch beworben habt.
- keine Seltenheit, dass man auch den ganzen Tag nur mit Blutentnahmen und Flexüle legen beschäftigt wird
- keine Seltenheit, dass man auch den ganzen Tag im OP als "Hakenhalter" beschäftigt wird
- keine Seltenheit auch länger bleiben zu 'müssen'