PJ-Tertial Chirurgie in Klinikum Neuperlach (5/2018 bis 12/2018)

Station(en)
53/52, 42/41/31, 22, NA
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Aufgrund der guten Bewertungen hier, hatte ich mich für das Chirurgie Tertial für das Klinikum Neuperlach entschieden. Vorab: Ich wollte eigentlich immer etws chirurgisches machen, dementsprechend auch schon viele gute Famulaturen in dem Bereich gemacht. Ich glaube also ich kann von mir behaupten motiviert gewesen zu sein und mich auch nicht unbedingt dumm angestellt zu haben (so zumindest auch die Beurteilungen vorigen Praktika)

Am Anfang des Tertials wird man auf die verschiedenen Stationen eingeteilt. Dann wird einem noch ein Dienstmodell als "Geschenk" des Hauses angepriesen, welches allerdings eine komplett Lachnummer ist: Dienst geht unter der Woche von halb 5 bis 22:00 Uhr. Also meist nahtlos nach dem "normalen" Pj-Tag in die Notaufnahme und dort ohne Abendessen seinen 14 Stunden Tag abarbeiten! Am Wochenende ist es noch schlimmer, da man der einzige PJ-ler im ganzen Haus ist. Arbeitszeit von 8-22 Uhr! Sobald dann die anderen Stationen mitbekommen, dass jemand zum Blutabnehmen/Nadeln legen etc. da ist, hat man keine ruhige Minute mehr... Im Ausgleich bekommt man einen Tag (=8h Arbeitszeit) frei. Also eine glatte 0 Rechnung...

Die aller schlimmste Zeit war bei den Viszis:
Nicht nur dass man in den sehr langen OP´s (Whipple ca. 6h) nichts lernt, man wird entweder total ignoriert oder zurecht gewiesen. Auch von den teils vollkommen unverschämten OP-Schwestern. Vor oder nach diesen angenehmen OP´s MUSS das Blut abgenommen sein, sonst gibts schon mal richtig einen auf den Deckel. Die Erfahrung durfte ich an Tag 1 mit einer Assistenzärztin machen. Zuerst war sie überaus nett und hat sich 5 Minuten sehr um einen gekümmert und mit einem gelacht. Als ich noch meine Stationsliste ausdrucken wollte um meine Patienten wenigstens zu finden, schrie sie mich vollkommen unvermittel an ich solle gefälligst jetzt endlich Blut abnehmen gehen. Dafür sei ich schließlich hier außer zum Hacken und Klappe halten. Diese Frau hat meines Erachtens ein wirklich psychisches Problem. Ähnliche Stories über sie erfuhr ich übrigens im Laufe des PJ´s auch noch von Ärzten der anderen Abteilungen...!
Generell kann man sagen, dass die meisten Oberärzte sind wenigstens nett zu einem sind und Hallo oder mal Danke sagen. Bei Assistenzärzten ist das eine Seltenheit. Die rennen auch mal 20 Minuten durchs Haus auf andere Abteilungen um dort die PJler wegen einer Blutabnahme abzuholen.

Gefäßchirurgie: Hier waren wirklich alle Ärzte vom Chef bis zu den Assistenten sehr sehr nett. Bis auf den Chef, ist hier allerdings auch keiner in Lehre interessiert. Wenn man öfters mal in den OP mit geht (keine Pflicht!) darf man gelegentlich auch mal etwas nähen oder Varizen ziehen (Highlight des chirurgischen Tertials!).

Unfallchirurgie: Die mit Abstand beste Station und das netteste Team: Ohne Ausnahme alle sehr nett und bemüht und das trotz einer sehr unfairen Situation im Haus auf die ich später eingehen werde. Bei Fragen wird einem alles erklärt, man darf bei Visite mitgehen und mithelfen die Verbände zu machen. In den OP muss man eigentlich nur für Duokopfprothesen, sonst sind alle OP´s freiwillig, was einen eben interessiert. Aber auch hier wird einem viel erklärt und gezeigt. Wenn man, das Blut dann mal nicht schafft abzunehmen, helfen einem die Assistenten.

NA:
Hier komme ich zu der oben angesprochenen unfairen Situation im Haus. Die Notaufnahme wird sogut wie alleine von den Unfallchirurgen betreut. Und zwar nicht weil sie das so wollen, sondern weil die anderen chirurgischen Abteilungen sich dort sogut wie nicht blicken lassen. Da wird dann auch die Abszesseröffnung als Unfallchirurgisch deklariert und nicht als Allgemeinchirurgisch angesehen... Diese Situation ist ein offener Konflikt zwischen allen chirurgischen Abteilungen, was auch so gut wie in jeder Frühbesprechung ein Thema ist. Vorsicht noch vor den Schwestern in der Notaufnahme. Etwas unfreundlicheres und inkompetenteres (zu Patienten, Studenten und Ärzten) habe ich noch nie gesehen.

Positiv ist noch die kurze Rotation in die Anästhesie: Man bekommt Sachen erklärt und darf etwas machen. Gute Stimmung!
und ins Aufnahmezentrum: Man kann Patienten endlich einmal selbst betreuen. Einzige! Möglichkeit im gesamten chirurgischen Tertial!

Unterm Strich sollte man dieses Krankenhaus meiden! Absolut grasusam und verschwendete Zeit!
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Blut abnehmen
Rehas anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
5
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
6
Unterricht
2
Betreuung
6
Freizeit
3
Station / Einrichtung
5
Gesamtnote
5

Durchschnitt 5