Mir hat das Tertial in sofern sehr gut gefallen, dass man die Möglichkeit hatte in den Einblick in den Ablauf einer stationären psychosomatischen Therapie zu bekommen. Es sind ca. 8-10 Patienten auf der Station mit unterschiedlichen Krankheitsbildern, dabei konnte ich oft komplexe Schmerzsyndrome, Depressionen und Angstpatienten erleben. Anorexie-Patienten waren leider zu meiner PJ-Zeit nicht so viele auf der Station.
Die Aufgabe des PJ'lers sind auf Station eher beobachtender Natur. In den Gruppentherapien (2x / Woche) sitzen die Patienten mit 2 Therapeuten in einem Stuhlkreis, die PJ'ler sitzen außerhalb, müssen ein kurzes Gesprächsprotokoll schreiben und dürfen nichts zur Diskussion beitragen. Dabei ist es gewünscht seine Eindrücke des Gesprächs oder Gefühle / Gegenübertragunen mit zu protokollieren. In den Spezialtherapien (Bewegungstherapie, Kunsttherapie und Musiktherapie) darf man als PJ'ler ebenfalls teilnehmen, muss sich aber individuell mit den Therapeuten über die Möglichkeit des Einbringens in die Gruppe absprechen. Weiterhin darf man Angstpatienten auf Expositionen begleiten (zum Beispiel Bahnfahren o.Ä.) und ist für die Aufnahmeuntersuchungen (1-2 pro Woche) verantwortlich. Dabei kann man sich bis zu 1h Zeit für einen Patienten nehmen und sich ausgiebig einer Anamnese und körperlichen Untersuchung widmen (und diese somit gut fürs Examen üben).
Nach ca. der Hälfte der Zeit (bei mir 2 Monate) durfte ich vermehrt auch an Gesprächen in der Ambulanz teilnehmen. Dies hat mir in diesem Tertial am besten gefallen! Je nach Therapeut darf man auch eigene Gespräche in Dabei-sein des Therapeuten führen (psychosomatische Anamnese). Dabei hat man die Möglichkeit die verschiedensten psychosomatischen Krankheitsbilder kennen zu lernen und kann seine psychosomatische Gesprächsführung trainieren.
Das Team an sich ist super nett: die Pflege ist nach kurzer Eingewöhnungsphase sehr nett, alle Assistenten waren super nett, nur der Chefarzt ist zu seinem Personal teilweise etwas anders als zu seinen Patienten, was mich teilweise ein wenig gestört hat.
Zudem hat man sehr viel Zeit zum Eigenstudium ;)
Mir war es sogar teilweise etwas zu wenig zu tun auf Station, dafür konnte ich aber regelmäßig um 14-15 Uhr gehen :P
Leider gab es sehr wenig interne Fortbildungen, man konnte jedoch regelmäßig zur zentralen PJ-Fortbildung der Uniklinik Köln gehen (immer Donnerstags).
Bewerbung
Über die Zentrale PJ-Verteilung der Uni Köln, an sonsten Mail an die Med-Fak. der Uni Köln :)
http://medfak.uni-koeln.de/19857.html
vera.bruni(at)uk-koeln.de
franziska.hilberath@uk-koeln.de