PJ-Tertial Innere in Gemeinschaftskrankenhaus Havelhoehe (9/2018 bis 12/2018)

Station(en)
2 IMC, 16 Geriatrie
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Frankfurt
Kommentar
Ich hatte ein wirklich tolles Innere Tertial im GKH und kann es defintiv für alle empfehlen, die neben der klassischen Schulmedizin einen Einblick in die Anthroprosophische Medizin erlangen möchten. Und denjenigen, die bisher nicht so viel von Steiner und Co. gehört haben (mir ging es ähnlich) kann ich versichern, dass man wirklich primär erstmal die "normale" Medizin vermittelt bekommt und zusätzlich noch weitere Therapieangebote oder Medikamente aus der Anthroprosophie kennenlernt und bei Bedarf weiter einsteigen kann.
Insgesamt herrscht eine freundliche, angenehme und einladende Stimmung auf dem ganzen Klinikgelände. Auf den beiden Stationen, auf denen ich tätig war, wurde ich freundliche begrüßt und habe mich sehr gut im Team integriert und akzeptiert gefühlt. Es besteht ein guter Kontakt zur Pflege und man arbeitet sowohl auf der 2 als auch auf der 16 eng im Team zusammen.

Alltag auf der IMC (2):
Morgens geht es gegen 07:30 Uhr los mit einer Visite. Danach werden die PatientInnen auf die meist zwei eingeteilten AssistenInnen aufgteilt. Hier durfte ich schon nach kurzer Zeit eigene PatientInnen übernehmen. Das bedeutet, dass man täglich den Status erhebt, diesen im System dokumentiert, die Medikation anpasst, einen kurzen Übersichtssonografie macht (V.cava, Pleura, Niere, weitere Auffälligkeiten), Beatmungsparameter kontrolliert und auch hier ggf. anpasst sowie weitere Diagnostik anmeldet. Das alles war immer in Rücksprache mit den AssistenInnen möglich und ist je nach Person unterschiedlich lehrreich. Die ganze Zeit ist ein Oberarzt zuständig, ansprechbar und steht mit Rat und Tat zur Seite. Gelegentlich durfte ich ZVKs und Arterien legen. Ich kam nicht dazu, einen Pleurapunktion oder eine Trachealkanüle zu legen, da die Assistenten eben erstmal Vorrang haben, doch je nach Besetzung wäre auch dies möglich gewesen. Wenn es viel zu tun gab, habe ich gelegentlich in der Rettungsstelle ausgeholfen und PatientInnen initial aufgenommen und einen Rettungsstellenbrief angelegt.
Am Ende des Tages folgte dann nochmal eine Übergabe, teilw. mit Visite. An den meisten Tagen konnte ich pünktlich gegen 16/16:30 Uhr gehen.
Ingesamt war die IMC eine tolle Erfahrung ! Ich kann sie für all diejenigen empfehlen, die Lust auf eine etwas invasivere Innere Medizin haben und gerne selbständig arbeiten, denn das war hier definitv möglich!

Alltag Geriatrie (16):
Auch hier wurde ich freundlich begrüßt und sehr nett aufgenommen. Hier habe ich eher den klassischen Stationsalltag kennengelernt. Zusammen mit einem Assistenzarzt habe nach den täglichen Blutentnahmen, für die hauptsächlich ich verantwortlich war (alles aber von der Anzahl der BEs total in Ordnung, teilw. haben mir die AssistenInnen auch geholfen!), täglich die PatientInnen visitiert. Danach haben wir gemeinsam dokumentiert, sind die Medikamentenlisten durchgegangen und haben diese angepasst, weitere Diagnostik angemeldet und später im Verlauf neue PatientInnen aufgenommen. Dieses durfte ich auch eigenständig duruchführen mit einem ausführlicherem Anamnesegespräch und einer orientierenden körperlichen Untersuchung. Am Nachmittag folgte dann meist das Diktieren und Erstellen der Arztbriefe. Auf dieser Station merkt man die Möglichkeiten der anthroprosophischen Medizin noch etwas mehr, da hier neben der Physiotherapie weitere Therapien wie Mal-, Musik-, Ergo-, Psychotherapie sowie Massagen und äußere Anwendungen angeboten werden. Jeden Montag findet im großen Team mit allen TherapeutInnen eine zweistünde Sitzung statt, in der jede*r PatientIn ausführlich besprochen wird.
Auch ich hatte, wie wahrscheinlich die Meisten, Vorbehalte gegen die Geriatrie. Letztendlich kann ich es aber nur jedem empfehlen, auch hier einmal reinzuschnuppern. Klar, gibt es einige PatientInnen, die aufgrund einer Demenz teilweise schwierig zu führen sind, aber ein großer Teil ist auch noch realtiv rüstig und äußerst kommunikativ :) Und auch sehr dankbar über die Behandlung und Zuwendung! Man hat hier die Möglichkeit einen großen Überblick über alle klassischen internistischen Krankheitsbilder zu bekommen, lernt va viel über Multimedikation und Medikamenteninteraktion und hat dank der 14tägigen Aufenthaltsdauer der PatientInnen etwas mehr Zeit, sich in die Fälle einzuarbeiten und mit den Menschen auseinanderzusetzen. Feierabend war hier meistens gegen 17 Uhr.

Alles in allem lohnt sich der doch meist weiter Weg nach Kladow! Nach kurzer Zeit kann man sogar von der langen Busfahrt profitieren und nutzt diese freie Zeit ;) Mittagessen war immer möglich. Die PJ-Seminare waren von wechselnder Qualität und sind gelegetlich ausgefallen. Hier ist es abhängig vom Dozent auch möglich, etwas mehr von der anthroprosophischen Krankheitslehre kennenzulernen.
Bewerbung
Als Exteren über das PJ-Portal der Charité mit etwas Glück noch einen freien Platz ergattert.
Zeiten für die Registrierung zum Portal beachten!
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Bildgebung
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
EKG
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
EKGs
Untersuchungen anmelden
Punktionen
Briefe schreiben
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2