Die Orthopädie des Klinikum rechts der Isar hat, wie es den anderen Berichten hier zu entnehmen ist, nicht den besten Ruf unter den PJ-lern.
Meine Erfahrungen teile ich gerne und bestätige, dass es durchaus so ist, dass aktuell kein ausgewiesener Lehrunterricht stattfindet, man viel arbeiten muss und häufig lange im Haus u/o OP steht.
Jedoch darf man nicht vergessen, dass das Ortho-Team des MRI sich seltenst mit "normalen" Fällen der Orthopädie beschäftigt, alle Mitarbeiter viel arbeiten und es sich bei den OPs (vorwiegend Revisionsendoprothetik & Tumororthopädie) um komplexe Eingriffe mit schwer planbaren Tagesabläufen handelt.
Ich möchte nicht sagen, dass meine Vorgänger ein zu schlechtes Bild vermitteln, mit meinem deckt es sich aber nicht.
Ja, man wird, besonders in der Früh, gerne und viel für die "kleinen" Arbeiten wie Blutabnahmen, PVK legen und Verbandswechsel hergenommen. Und ja, man muss häufig direkt von diesen Aufgaben runter in den OP und hat somit, ebenso wenig wie die Ärzte einen planbaren Tag.
Meine Erfahrung war es aber, dass man in den Besprechungen, explizit der Nachmittagsbesprechung, viel lernen kann. Hier haben sich sowohl die OÄ, als auch die Assistenten in der Regel die Zeit genommen Fragen zu beantworten, oder auch aus eigenen Stücken zu stellen.
Ein strukturierteres Lehrangebot wäre auch aus meiner Sicht, gerade für eine Uniklinik, sehr schön. Meine Erfahrung war es aber, dass man zu fast jeder Zeit fragen stellen durfte und auch Antworten bekommen hat.
Hat man sich interessiert gezeigt und demonstriert, dass man Abläufe und Anforderungen als PJ verstanden hat und umsetzt, war es keine Frage, dass man sehr viel auch selbst machen durfte. Egal ob Anamnestik, klinische Untersuchungen, Interdisziplinäre Kommunikation, Patientengespräche, Baby-Sono, aktive Beteiligung an OPs,...
Durch den (mittlerweile) festen Rotationsplan hat man sicher zugewiesene 5 Wochen in der Sportorthopädie. Hier ist dem Bericht meines Vorgängers aus Regensburg nichts hinzuzufügen.
Und 2 Wochen in der Schwabinger Kinderorthopädie. Hier ist der Ablauf deutlich ruhiger, aber nicht weniger interessant. Man darf aktiv an den Sprechstunden mitwirken, an den 2 OP-Tagen/Woche mithelfen und auch Teile der Visite durchführen.
Für mich war mein Wahltertial eine sehr gute Wahl!
Ich habe ein extrem breites operatives Angebot sehen können, was von Metallentfernungen, über Arthroskopien an Knie und Hüfte, Endoprothetik und Revisionsendoprothetik, Fußchirurgie bis zur komplexen Tumororthopädie reichte.
Ich habe zudem einiges durch direktes Teaching auf Station, im OP oder bei speziellen Untersuchungen lernen können.
Abschließend muss man noch die Pflege und das OTA-Team hervorheben, die einen super Job machen und einen als PJ immer tatkräftig unterstützen!