Ilmtalklinik Pfaffenhofen - ein sympathisches Tertial im ländlichen Raum mit viel Potential
Die Ilmtalklinik Paffenhofen bietet 150 internistischen Betten, aufgeteilt in je eine allgemein-internistische Station mit kardiologischem oder gastroenterologischen Schwerpunkt, eine interdisziplinär geführte Intensivstation sowie eine Stroke Unit und geriatrische Frührehabilitation, die interdisziplinär von Neurologen und internistischen Assistenten betreut werden. Außerdem kann die Klinik umfassende kardiologische und gastroenterologische Funktionsdiagnostik mit einem modernen Herzkatheterlabor und einer vollwertigen Endoskopieabteilung vorzeigen.
Die Betreuung durch den für die Studenten zuständigen Oberarzt ist sehr herzlich, alle organisatorischen Dinge werden schnell und auf kurzem Dienstweg behandelt.
Ablauf
Nach dem Einkleiden am ersten Tag wurde ich direkt auf einer der beiden allgemein-internistischen Stationen eingeteilt. Man wird zu einem Wechsel zwischen den Stationen alle 3-4 Wochen angehalten, wobei man sich die Reihenfolge der Rotation aussuchen kann, natürlich in Absprache mit anderen PJern oder Famulanten. Gewünscht sind auch Hospitationen in den Funktionsambulanzen oder der Notaufnahme, wobei man man auch jederzeit nach Lust und Laune stunden- oder tageweise dort vorbeischauen kann. Da ich der einzigen PJ-Student der Klinik während des ganzen Tertials war hatte ich also maximale Freiheit und konnte eigene Schwerpunkte setzen – so sah man mich auf der geriatrischen Station wenig, während ich viel Zeit auf Intensivstation und in der Notaufnahme verbrachte.
Pflichten
Generell eher wenige, da das Haus oft keinen Studenten zur Verfügung hat und dementsprechend darauf ausgerichtet ist - es gibt z.B. für die Stationen einen Blutabnahmedienst, sodass man nicht den ganzen Vormittag damit verpflichtet ist, dies zu übernehmen. Trotzdem freuen sich die Kollegen natürlich sehr, wenn man sich einbringt – s. Möglichkeiten. Arbeitsbeginn mit der Frühbesprechung um 08:00 Uhr, Ende je nach Lust ab ca. 15:00 Uhr. Ich blieb meistens bis 16:30. Das Mittagessen war täglich möglich.
Möglichkeiten
Vielfältig – bei entsprechendem Engagement körperliche Untersuchungen, Aufklärungsgespräche, Schreiben von Arztbriefen, Laborabnahmen, Anlage von venösen und arteriellen Verweilkanülen, Liquor-, Aszites- und Pleurapunktionen, EKG-Befundung, Betreuung eigener Patienten, recht eigenständiges Arbeiten in der Notaufnahme, Erlernen grundlegender Techniken der Sonographie, intensive Einblicke in die Funktionsdiagnostik, Teilnahme am Notarztdienst. Auch eine Teilnahme an Wochenenddiensten ist möglich und wird entsprechend mit freien Tagen ausgeglichen.
Fortbildungen
Täglich radiologische Röntgenbesprechung für alle Ärzte, außerdem 1x/Woche persönliches PJ-Teaching durch einen Oberarzt.
Kollegium
Ein großes Plus der Klinik sind die unglaublich freundlichen und sympathischen Ärzte. Viele, besonders die jüngeren Kollegen erinnern sich noch selbst gut an ihr PJ und kümmern sich rührend um die Studenten. Aber auch die Ober- und Chefärzte sind sehr sympathisch. Man ist hier definitv keine Nummer, sonder ein gern gesehener Teil des Teams. Auch neben der Arbeit herrscht hier eine super Stimmung, explizit wird man auch eingeladen, sich nach Feierabend mit den Assistenten zu treffen. Regelmäßig haben wir uns z.B. abends noch im Pfaffenhofener Freibad zum gemeinsamen Beachvolleyball verabredet.
Lage
Pfaffenhofen liegt im Norden Münchens. Wer aus München stammt, kann von dort in ca. 40 min mit dem Zug nach Pfaffenhofen fahren, viele Assistenten pendeln auch. Vom Bahnhof ca. 10 min zu Fuß zur Klinik.
Plus:
Gehalt
wenige PJler, damit große Wertschätzung und keine Rangeleien um spannende Untersuchungen
kaum Pflichten
viele Freiheiten
praktisch viele Möglichkeiten, Tätigkeiten zu erlernen
interdisziplinäre Stationen mit Neuro-/Innere (Geriatrie/Stroke), nicht nur rein-internistische Krankheitsbilder
tolle Kollegen
Minus:
eventuell Lage/Pendeln
Eher wenige Fortbildungen im Vergleich zu großen Kliniken
Lernerfolg vom eigenen Engagement abhängig, eine gewisse Eigenaktivität ist sicher notwendig
Fazit
Bei der Wahl eines Krankenhauses für mein Tertial in der Inneren Medizin habe ich mich bewusst für ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung entschieden, da ich ein Haus mit einem breitem Spektrum an Krankheitsbildern sehen wollte und nicht den ganzen Tag mit Blutabnahmen, Verwaltungstätigkeiten und Botengängen verbringen wollte. Meine Erwartungen wurden in der Ilmtalklinik vollends erfüllt. Zudem genoss ich sehr die Arbeit mit unglaublich netten Kollegen, von denen mir in dieser Zeit einige auch sehr ans Herz gewachsen sind. Wer auf der Suche nach einem spannendem Tertial in der Kardio- und Gastroenterologie ist, auf Universitätsmedizin verzichten kann, tolle Kollegen sucht, sich selbst auch als Teamplayer versteht und damit Leben kann, dass der Lernerfolg viel vom eigenen Engagement abhängt wird hier sicher eine tolle Zeit verbringen können.
Bewerbung
Über PJ-Portal, inmeinem Falle als TU-Student./Die üblichen Fristen.