Das Tertial in der Inneren im Kantonsspital Aarau gliedert sich in Stationsarbeit und Notfallstation. Im Bettenhaus rotiert man auf die verschiedenen Etagen (meistens sind die Abteilungen Fachspezifisch, z.B. Onkologie oder Kardiologie oder gemischt) und Wochen-weise auch auf den Notfall. Die Organisation war sehr gut. Anfang jeden Monats gibt es zwei Einführungstage, an denen man unter anderem in die diversen Programme eingewiesen wird und allerhand organisatorisches erfährt. Am ersten offiziellen Tag auf Station wird man morgens von einem anderen Unterassistenten abgeholt und dieser zeigt einem nochmals die Umkleiden, den Notfall, Rapportraum etc.
Meistens geht man dann im Anschluss auf die Station, auf der man eingeteilt ist. Für die Einteilungen gibt es jeden Freitag einen Plan für die kommende Woche, so dass ich immer genau wusste, wo ich bin und mit wem ich zusammenarbeite. In puncto Organisation ist die Innere des KSA wirklich super und die Dame, die für die Einteilungen zuständig ist, ist immer ansprechbar und versucht Wünsche auch umzusetzen. Falls man Interesse hat auch Nachtdienste zu machen (nur auf dem Notfall), so ist das auch möglich. Meistens gibt sie einem dann 3 Nächte am Stück und anschliessend entsprechendes Kompensationsfrei.
Einmal im Monat hat man Wochenend-Dienst auf dem Notfall (Früh- oder Spätdienst). Falls viele UAs da sind, kann es vielleicht auch weniger sein.
Auf Station geht man als UA immer mit auf Visite und betreut 1-2 Patienten komplett selbstständig (je nach Motivation eurerseits). Sprich... Man nimmt sie auf, führt Eintrittsgespräch und Eintrittsuntersuchungen durch, meldet Untersuchungen an und betreut sie während des Aufenthaltes (stellt sie morgens bei der Visite vor und bespricht Procedere mit OA). Die Oberärzte und manche Chefärzte (vor allem Chefarzt der Onkologie) machen wirklich sehr gutes Teaching, so dass ich von den Visiten auch immer sehr viel mitgenommen habe. Was super ist, dass pro Assistenzarzt max. 8-10 Patienten kommen und daher habe sie auch Zeit viel zu erklären. Auf Station macht man als UA noch kleinere Aufgaben, wie Schellong-Test, MOCA-Test oder Mini-Mental oder auch arterielle BGAs (Blutentnahmen sind in der Schweiz pflegerische Tätigkeiten).
Auf dem Notfall läuft man zu Beginn meistens mit einem AA mit und macht in seinem Beisein die Anamnese und/oder Status und anschliessend die Verordnungen bzw. Anmeldungen für Röntgen/CT/Sono. Je nachdem wie man sich anstellt, betreut man auch auf dem Notfall Patienten komplett selbstständig und bespricht sich mit dem Oberarzt. Falls man noch üben möchte, kann man der Pflege sagen, dass man gerne die BE oder arteriellen BGAs machen möchte und dann rufen sie einen dafür. Ultraschall wird von Ärzten auf dem Notfall so gut wie gar nicht gemacht, da das normalerweise die Radiologen machen.
Ansonsten hat man sowohl auf der Station als auch auf dem Notfall die Möglichkeit bei Interventionen zu zuschauen oder mit zu gehen, wenn ein Patient etwas bekommt. Ich war bei Schrittmacher-Implantationen dabei, Koronarangiographien, Pleura- und Aszitespunktionen dabei. Da kommt es ein wenig auf eure eigne Motivation drauf an.
Einmal die Woche gab es eine sehr sehr gute EKG-Fortbildung (ca. 1 Stunde), wo man diverses zum EKG bespricht und der Dozent allerhand in Bezug auf Pathophysiologie erklärt. Ebenso 1x/Woche gab es eine Radiologie-Fortbildung, die je nach Dozent entsprechend gut war.
Wenn man bereit ist, deutlich mehr zu arbeiten als in Deutschland, aber auch DEUTLICH mehr zu lernen, ist man hier wirklich sehr gut aufgehoben. Ich nehme aus meinem Inneren-Tertial so viel mit und glaube, dass ich für die mündliche Prüfung anhand von den Untersuchungen und dem Teaching gut vorbereitet wurde.
Ich kann das KSA für Innere nur empfehlen!!!!!!
Bewerbung
2 Jahre im Voraus, wenn man Städte-bezogen sucht. Falls man flexibel ist, reicht bestimmt auch 1 Jahr. Aber viele Kliniken laufen nach dem Prinzip "Wer zuerst kommt...."