Der Arbeitstag beginnt um acht Uhr mit einem kurzen Gespräch mit der Pflege, dem man allerdings fern bleiben kann. Im Anschluss werden die Neuaufnahmen von speziell dafür angestellten Mitarbeitern in der gemeinsamen ärztlichen Frühbesprechung auf die Teams verteilt und MRT- sowie TTE-/ TEE-Wünsche vorgetragen. Dann folgt die tägliche bildgebende Demonstration, in der man die eigenen Patienten gerne vorstellen darf.
Auf Station nehmen die PJler Blut ab, legen Zugänge und erledigen gelegentlich auch weitere typische Studentenarbeit, wie z. B. Schellong-Tests, Demenz-Screening, EKGs schreiben oder Reha-Anträge ausfüllen. Dies hält sich jedoch noch in Grenzen - die Blutentnahmen sind zudem schnell erledigt, mehr als zehn pro Tag pro Student fallen in der Regel nicht an, meistens sind es weniger.
Die Studenten dürfen Patienten eigenständig unter Supervision betreuen, von der Aufnahme mit Anamnese und körperlicher Untersuchung, Anforderung von Diagnostik und Eintragung in die Patientenkurve, bis zur Erstellung des Arztbriefes. Mit durchschnittlich zwei bis drei Patienten zur gleichen Zeit konnte ich mich während meines Tertiales befassen, sodass ich zum einen Zeit hatte, mich mit den Erkankten intensiver zu befassen, zum anderen jedoch auch genügend Wiederholung in den Arbeitsabläufen und den Untersuchungen vorhanden war, um diese adäquat einüben zu können. Nachmittags wurden die Aufnahmen regelmäßig dem Oberarzt vorgestellt, welche dann noch einmal zusammen kurz nachbefragt und nachuntersucht wurden. Stets dienstags läuft die Oberarztvisite ab, eine gemeinsame Assistenvisite ist hingegen nicht üblich. Eine Chefvisite ist einmal im Monat angedacht.
Bis 17 Uhr dauert die offizielle Arbeitszeit. Je nach Motivation kann es länger werden, allerdings war es nach Wunsch jederzeit möglich, auch pünktlich zu gehen. Falls Fragen existieren, werden diese von den Assistenten wohlwollend beantwortet. Da es sich um eine große Universitätsklinik handelt, werden häufig recht seltene Krankheitsbilder behandelt. Die Pflege zeigte sich trotz starker Unterbesetzung meistens freundlich und hilfsbereit.
Eine Woche verbringen die PJler zudem in der Funktionsdiagnostik (EEG, EMG/ NLG, Neuroradiologie, Neurodoppler). Außerdem ist es möglich, gegen Ende des Tertiales die Rettungsstelle kennenzulernen.
Weiterhin konnten Lumbalpunktionen eigenständig unter Aufsicht durchgeführt werden. Einmal wöchtenlich fand eine interne PJ-Fortbildung statt, die bereits weitgehend bekannte Themen wiederholte. Dienstags werden zudem Vorträge zu aktuelleren Forschungsthemen der Neurologie gehalten, zu denen sich das gesamte Ärzteteam versammelt.
Am Ende des Tertiales ist es möglich, an einem Feedback-Gespräch mit dem Direktor teilzunehmen. Vielleicht wäre es sinnvoller, dieses mit dem Oberarzt anzubieten, da der die Studenten besser kennt.
Jedem Studenten steht ein wöchentlicher Studientag zur Verfügung. Diese können gesammelt am Ende oder regulär genommen werden. Neuerdings erhalten die PJler Essensmarken im Wert von täglich sieben Euro.