Normalstation, Stroke Unit, ZNA, Neuro-Intensivstation
Heimatuni
Freiburg
Kommentar
Neurologie im SKK ist auf jeden Fall zu empfehlen! Die PJler werden sehr geschätzt in der Abteilung, der Chef ist einer der wenigen Chefärzte, die verstanden haben, dass man durch ein gutes PJ auch gute Arbeitskräfte an Land zieht. Die Schwelle zum Nachfragen ist auch beim Chefarzt und bei den Oberärzten niedrig, weil man nie krumm angeschaut wird und sich Zeit genommen wird. Es gibt einen Rotationsplan, der möglich macht, dass man durch alle Abteilungen rotiert (Normalstation, Stroke Unit, Neuro-Intensiv, Notaufnahme). Die Klinik ist Maximalversorger und hat eine eignene neurologisch geführte Intensivstation, dementsprechend sieht man mehr als Schlaganfall und hat ein weites Spektrum. Es ist in allen Bereichen möglich und erwünscht, eigene Patienten zu betreuuen (Aufnahme, Anordnungen vorbereiten, Visiten, Oberarztbesprechungen, Brief) und wichtige Basisfertigkeiten zu erlernen (NIHSS, UPDRS und L-Dopa-Test, Lumbalpunktionen usw.). Die Blutentnahmen macht in der Regel das Pflegepersonal, aber meiner Meinung nach sollte man jede Möglichkeit nutzen zu üben, auch wenn man denkt, man kann es schon ganz gut :) Das kommt auch gut an im Team und ermöglicht einem einen Bonus bei der Pflege, das sollte man sich für später sowieso angewöhnen...
Ich habe im Wohnheim für PJler auf dem Gelände der Psychiatrie gewohnt (12 Plätze, Gemeinschaftsküche, Duschen und Toiletten auf dem Gang, Waschbecken im Zimmer, Internet inkl.), super zentrale Lage und kurzer Weg zum Klinikum. Das klappt sehr gut, auch wenn natürlich nicht jeder zum besten Freund geschaffen ist... Es gibt noch ein weiteres kostenloses Wohnheim daneben (dort wohnen auch Pflegeschüler und anderes Personal) und ein Wohnheim, bei dem man ca. 150€/Monat zahlt, da ist aber eine eigene kleine Küche und Bad dabei. Wenn man keinen eigenen Wohnheimplatz beansprucht bekommt man 150€ Mietzuschuss. Außerdem wird das KVV Semesterticket erstattet (156€!). Es gibt die Möglichkeit bezahlte Zusatzdienste in der Notaufnahme oder Blutentnahmedienste in der Inneren zu machen, diese sind aber unabhängig vom PJ.
Es gibt eigentlich jeden Tag mind ein Seminar/Lehrvisite o.Ä. für alle PJler der Klinik. Die sind meist ganz gut, aber man sollte die Möglichkeit nochmal nutzen, kostenlose Lehre auch aus anderen Fachrichtungen zu bekommen.
Die Klinik ist um die PJler bemüht und traditionelle Problemfächer wie z.B. die Chirurgie müssen sich von der Klinikleitung bei schlechten Evaluationen auch mal was anhören. Das hat überraschenderweise tatsächlich Besserungen erbracht. Die organisatorische Betreuung durch das PJ-Sekretariat ist sehr gut.
In der Neurologie konnte ich jeden Tag Mittag essen gehen, die Kantine ist leider kein Glanzstück, aber eine gute Möglichkeit zum Socialising mit anderen PJlern/Famulanten.
Ein Minuspunkt am städtischen Klinikum ist sicherlich die Dokumentation der Patientenkurven auf Papier und das gleichzeitige Vorhandensein einer elektronischen Patientenakte. Dadurch wird einiges doppelt dokumentiert und es gibt viele systematische Fehlerquellen, die nicht unerheblich sind. Das Fehlen eines klinikinternen WLAN-Netzwerks für die papierlose Visite ist im Jahr 2018 absolut rückständig, da gibt es nichts zu beschönigen.
Karlsruhe und Umgebung bietet viel, sowohl für Outdoor-Liebhaber als auch Kneipengänger und Kulturinteressierte oder beides :)
Alles in allem ein Tertial, wie es sein sollte!
