PJ-Tertial Neurologie in Staedtisches Klinikum Karlsruhe (6/2018 bis 12/2018)

Station(en)
Notaufnahme, Normalstation, Stroke Unit, Neurointensiv, Elektrophysiologie
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Positiv
- Ganz klar: Prof. Gahn ist ein toller Chefarzt, der allen Mitarbeitern und gerade auch den PJlern mit größtem Respekt begegnet, große Begeisterung an der Neurologie und gute Laune verbreitet und sehr viel Wert auf Teaching legt. Die Schwelle zum Fragenstellen war sehr niedrig.
-Die Teilnahmen an Visiten und Chefvisiten war immer erwünscht und möglich.
-Extrem fähiges Team- ich war sehr beeindruckt von der Professionalität und Fachkundigkeit des kompletten Teams inklusive der Pflege. Die Patienten wurden angenehm freundlich betreut, mit Gesprächen eingebunden in Diagnostik und Therapie. Ich war stolz, Teil eines so fähigen Teams sein zu dürfen.
-Eigene Patienten betreuen war immer erwünscht.
-Während der Rotation in die Notaufnahme (planmäßig 3 Wochen, auf Wunsch auch länger oder kürzer) kann man sehr viel untersuchen üben und sieht viel.
-Blutabnehmen ist Aufgabe der Pflege. Viggos legen war PJler-Aufgabe zusammen mit den Assistenzärzten.
-Die Karlsruher Neuro hat ein großes Einzugsgebiet, ein wahnsinnig breites Spektrum an Krankheiten wird hier behandelt und es gibt eine eigene Neurointensivstation. Während der Rotation hier darf man nach Anleitung ZVKs legen, Arterien legen und ggf intubieren. Die Rotation in die Neurointensiv ist planmäßig nur 2 Wochen, kann aber auf Wunsch verlängert werden.
-Die PJler durften kostenlos an einer zweitägigen Ärztefortbildung teilnehmen- eine tolle Erfahrung!
-Fast alle Oberärzte und Assistenzärzte haben großes Interesse, den PJlern vieles zu erklären. Das Ansehen und die Stimmung sind sehr gut. Täglich wurde mir für meine Hilfe gedankt.
-Immer gab es die Gelegenheit mit den Neurologen zusammen zu Mittag zu essen, die Kantine war ok, täglich gibt es mindestens ein vegetarisches Menü, zwei Mal pro Woche ein großes Salatbuffet.
-Die PJ-Sekretärin der Klinik Frau Ullrich ist sehr freundlich und zuverlässig.
-Tolle und zahlreiche PJ-Seminare. Die Ärzte der Neuro fanden es selbstverständlich, dass ich trotz Stationsstress dort immer hingehen konnte.
-Möglichkeit, für nur 150€ ein eigenes Apartment mit eigenem Bad und eigener Küche zu mieten direkt gegenüber der Klinik.
-Karlsruhe ist eine junge, lebendige Fahrradstadt mit tollen Kneipen und hoher Lebensqualität.

Negativ
-Das Gebäude der neurologischen Klinik ist sehr alt, stinkt, ist dunkel und heruntergekommen. Zudem gibt es Dauer-Baulärm von der direkt angrenzenden Baustelle. Das wirklich baufällige Gebäude der Neuro soll leider erst in ein paar Jahren saniert sein.
-Das Städtische Klinikum ist ein Labyrinth, es dauert lange, bis man sich zurecht findet.
-Die PC-Ausstattung ist traurig, die PCs sind sehr langsam, hier geht viel Arbeitszeit mit Warten verloren. Als PJler durfte ich keine Untersuchungen selbst anmelden, was zu Verzögerungen im Ablauf geführt und die Selbstständigkeit eingeschränkt hat. Unglaublicherweise wird hier zusätzlich auf Papier dokumentiert, was extrem unübersichtlich ist. In der Visite liegen meist keine Laborergebnisse oder Untersuchungsergebnisse vor, da diese im Orbis stehen und es keinen Visiten-Laptop gibt. Das ist altmodisch und sollte im Jahr 2018 doch eigentlich passé sein... Auch in der Notaufnahme gab es nur einen einzigen PC für alle Neurologen und den PJler (oft 3 Personen auf einmal) und das an einem Stehtisch...
-Hohe Arbeitsbelastung der Ärzte. Viele Überstunden, die die Ärzte sich - wie fast überall- natürlich kaum aufschreiben dürfen.
-Winziger PJ-Raum für teils über 30 Studenten, die sich Männlein wie Weiblein da reinquetschen sollen zum Umziehen. Ich habe dort zudem keinerlei Ablageplatz für meine Sachen gefunden, es gab in der ganzen Klinik keine Möglichkeit Wertsachen einzuschließen. Ich habe mich dann immer im jeweiligen Arztzimmer umgezogen, wo es oft eigentlich auch keinen Platz für meine Sachen gab.
-Es gibt auch für die Ärzte ernsthaft keine Umkleide, teilweise musste man sich in der Toilette umziehen.
-Die Berufskleidung musste man sich an mehreren Orten zusammensuchen. Es lagen Kittel im PJ-Raum aus, jedoch meist zu wenige und nur ganz wenige Größen. Habe dann leider meistens keinen passenden Kittel gehabt.

Fazit
Ich würde das Tertial sofort wieder hier machen. Ich habe sehr viel gelernt, wurde toll ins Team eingebunden und habe immer das Gefühl gehabt, dass alle viel Wert darauf legen, dass ich etwas lerne. Genauso sollte das PJ sein!
Die negativen Punkte haben mich zwar gestört, sind aber natürlich sehr subjektiv. Insgeheim hoffe ich, das jemand der Verantwortlichen diesen Bericht liest und in der Hinsicht etwas verbessert :) Es gab allerdings auch eine Feedbackrunde mit dem PJ-Beauftragten Chefarzt der Klinik, der sich bei den PJlern nach Verbesserungswünschen erkundigt.
Bewerbung
Ãœber die Uni Freiburg
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Rehas anmelden
Punktionen
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
300€ Gehalt, 150€ Wohnzuschuss oder gratis Wohnheimzimmer, einmalig 150€ fürs Semesterticket, 85€ Mittagessenzuschuss
Gebühren in EUR
150€ für ein Appartment im Wohnheim, 3,95€ für ein Mittagessen

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.33