OP, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Ich kann mich in großen Teilen den Berichten der vorherigen Pjler anschließen. Auch ich hatte insgesamt eine wirklich tolle Zeit in Köpenick. Die Größe der Klinik ist optimal, um bei relativ breitem Spektrum an Erkrankungen trotzdem noch eine wirklich kollegiale und persönliche Arbeitsatmosphäre genießen zu können.
Am ersten Tag kann man mit dem zuständigen Oberarzt seine eigenen Interessen bezüglich der Aufteilung des Tertials durchsprechen. Prinzipiell geplant sind 3 Wochen Unfallchirurgie, 3 Wochen Gefäßchirurgie und die restliche Zeit Allgemeinchirurgie. Bei besonderem persönlichen Interesse oder auch Desinteresse kann man die Zeiten der UCH und GCH Rotation jedoch relativ frei verkürzen oder auch etwas verlängern.
Meine allgemeinchirurgische Zeit habe ich primär auf der Station 2B verbracht und kann diese Station auch sehr empfehlen. Die Ärzte sind ausnahmslos sehr nett und für Fragen jederzeit offen. Auf der Station nimmt man an den Visiten Teil und schreibt Arztbriefe. Die Blutabnahmen kann man in der Regel während der Visite nebenbei machen und verliert dadurch wenig effektive Zeit.
Die Allgemeinchirurgie hat 2 OP Sääle und man ist als PJler dort regulär als 1. oder 2. Assistenz eingeplant. Das operative Spektrum fokussiert sich auf Hernien-Operationen, Chirurgie der Gallenblase und viszerale Tumorchirurgie. Bei laparoskopischen Eingriffen führt man in der Regel die Kamera und ist so aktiv nah am Geschehen. Das Zunähen des Patienten ist bei fast allen Operateuren Aufgabe des PJlers. Das Spektrum wird auch regelmäßig durch außergewöhnlichere OPs ergänzt. Wenn man nicht im OP eingeplant ist und auf der Station nichts zu tun ist, kann man in der Rettungsstelle mitmachen oder in den zahlreichen Sprechstunden hospitieren.
In der Unfallchirurgie habe ich insgesamt 3 Wochen verbracht. Auch dort war das Kollegium sehr sehr nett und bereit für Lehre. Operativ konnte man dort die klassischen OPs der Unfallchirurgie assistieren. Die meiste Zeit habe ich jedoch in der Rettungsstelle verbracht, in der man je nach zuständigem Arzt eigene Patienten untersuchen konnte, um sie dann vorzustellen und Therapievorschläge einzubringen. Auf der Station war in der Regel nicht viel zu tun, es wurde aber auch nicht erwartet, dort nur Zeit abzusitzen (-->Rettungsstelle, OP).
Auf der Gefäßchirurgie verbrachte ich 2 Wochen . Auch hier waren die meisten Kollegen sehr nett und offen für Lehre. Operativ wurde teilweise nicht sonderlich viel erklärt und man war auch an vielen Tagen nicht primär im OP eingeplant. Bei Interesse konnte man jedoch jederzeit mitzuschauen. Ansonsten verbringt man die meiste Zeit auf der Station oder in der Sprechstunde. 2 Wochen haben mir persönlich gereicht, um einen guten Überblick über die wichtigen Erkrankungen zu bekommen. Mehr Zeit hätte ich persönlich jedoch auch nicht gebraucht, da man in den anderen Abteilungen insgesamt deutlich mehr eingebunden ist.
Ein großes Lob geht auch von mir an den Chefarzt der Allgemeinchirurgie. Er ist Professor an der Uni Magdeburg und wirklich sehr studentenfreundlich. Bei vielen Gelegenheiten versucht er die Studenten miteinzubinden und abzufragen. Wenn man mal nicht sofort auf das kommt, was er hören möchte, ist das auch kein Problem und man merkt, dass er niemanden vorführen will, sondern uns nur bestmöglich für die spätere Arbeit vorbereiten möchte. Die PJler wurden von ihm auch mit auf die Weihnachtsfeier eingeladen.