Notaufnahme, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Kreissaal/Geburtshilfe:
Nettes Team und großes Spektrum von peripartalen Krankheitsbildern. Da der Ablauf im Kreissaal nie planbar ist, sind die Tage sehr unterschiedlich und auch die Betreuung hängt hier natürlich sehr davon ab, wie viel insgesamt los ist. Bei Sectiones ist immer 2. Assistenz möglich. 1. Assistenz nur, wenn man viel Glück hat und so wenig Personal da ist, dass sonst keiner assistieren kann.
Die Hebammen sprechen einen gerne an, wenn Zugänge gelegt werden müssen. Hier muss man manchmal aufpassen, dass man auch noch was anderes macht außer den ganzen Tag Flexülen zu legen. Wenn man sich kooperativ zeigt, wird man aber auch eher mit zu den Spontangeburten genommen.
Auf der Wochenbett-Station ist eigenständige Visite möglich und gerne gesehen. Bei Personalmangel ist man auch manchmal alleine für die Station eingeteilt und hat bei Rückfragen das Kreissaal-Team im Hintergrund.
Gyn:
Auch die Gyn hat ein großes Behandlungsspektrum (Onkologie, Urogynäkologie, ...). Die Assistenzärzte auf der Station haben wirklich extrem viel zu tun, sind aber trotzdem motiviert Dinge zu erklären und einem bei den Untersuchungen zu helfen. In der Rettungsstelle ist die eigenständige Anamnese immer möglich. Auch die gynäkologische Untersuchung mit Spekulum und vaginalem Sono kann unter Aufsicht selbst durchgeführt werden.
Im OP ist man leider wirklich ausschließlich zum Haken- und Uterushalten. 1. Assistenz machen immer die Assistenzärzte, die feste OP-Rotationen haben und dann in dieser Zeit bei allen OPs dabei sind. Da man oft auch bei den abdominalen OPs von vaginal assistiert, ist man nicht steril und darf somit auch in der Regel keine Hautnaht machen. Das fand ich wirklich sehr schade, dass trotz OP-Erfahrung nur so wenig gemacht werden durfte.
Chefarzt-Sprechstunde:
Einmal in der Woche Teilnahme an der Chefarzt-Onko-Sprechstunde. Hier kann man Anamnesen machen und teils mituntersuchen. Es gibt oft interessante und seltene Fälle zu sehen. Der Chef fragt dabei viel ab, ist aber immer sehr nett und erklärt auch viel.
Brustzentrum:
Das Brustzentrum hat ein sehr kleines und sehr nettes Team von 3 Personen und arbeitet komplett unabhängig von der restlichen gynäkologischen Klinik. Montag und Donnerstag sind OP-Tage, an denen viel 1. Assistenz möglich ist. Die anderen Tage sind überwiegend Sprechstunden, in denen die OPs vor- und nachbereitet werden. Hier sind die Arbeitszeiten meist etwas kürzer als in der Gyn.
Essen:
Derzeit keine Personalmensa wegen Umbauarbeiten. Es gibt nur eine öffentliche Cafeteria. Dafür bekommt man 2,5 Essensmarken pro Woche, die man auch nicht aufteilen kann. Das habe ich so von noch keinem anderen Krankenhaus gehört, dass es nicht mal ein Essen pro Tag gibt...
Ablauf:
Beginn auf den Stationen morgens um 7.30 Uhr. Visite bis zur gemeinsamen Übergabe von Gyn und Geburtshilfe um 8.00 Uhr. Auf der Wochenbettstation nehmen die Schwestern Blut ab, auf der Gyn hat das meist schon der Nachtdienst erledigt, so dass man hierfür kaum gebraucht wird. Nachmittags um 15.30 Uhr Übergabe an den Spätdienst. Feierabend meist gegen ca. 16.15 Uhr.
Leider war die Einteilung bei uns etwas chaotisch. Wir hatten lange keinen festen Rotationsplan, so dass hier nicht alle gleich lang in alle Abteilungen rotieren konnten. Auch der erste Tag verlief recht chaotisch. Es gab keine offizielle Begrüßung und keine Einführung in die Klinikabläufe.
Insgesamt:
Insgesamt war es ein gutes Tertial. Ob ich nochmal für mein PJ dorthin gehen würde, kann ich nicht sicher sagen. Das Team ist nett und gibt sich viel Mühe, aber es herrscht an vielen Tagen erheblicher Personalmangel und es ist dadurch einfach wenig Zeit für Lehre. Gerade im OP fühlt man sich schon oft ausgenutzt. Hier wird wenig Wert darauf gelegt, dass man etwas lernt. Das Brustzentrum ist sehr zu empfehlen, aber dort war ich auch nur für eine sehr kurze Zeit.