Mein erstes PJ-Tertial in Heide hat mir gut gefallen. Das Westküstenklinikum ist eine moderne Klinik mit einem vielfältigen Angebot und guten Möglichkeiten zur interdisziplinären Zusammenarbeit. Der Service für die PJ-Studenten ist super. Man bekommt eine Unterkunft kostenlos zur Verfügung gestellt, außerdem kann man sich, ebenfalls kostenlos, ein Fahrrad ausleihen. Man erhält eine Karte mit 10 € Budget pro Tag zum Mittagessen, sowie für Kaffee oder andere Getränke oder noch einen Snack zwischendurch. Die Benutzung des Fitnessstudios oder sogar Teilnahme an einigen Sportkursen ist ebenfalls möglich.
In der Neurologie sind alle Kollegen sehr nett und nehmen einen gut in Empfang. Man wird schnell eingebunden und bekommt eigene Aufgaben. Man kann sich relativ frei einteilen, was man sehen möchte oder wo man hin möchte. Ich war vor allem auf der Normalstation und habe dort eigene Patienten aufgenommen und betreut mit allem was dazu gehört in Rücksprache mit dem Assistenzarzt (Untersuchung, Visite, Dokumentation, Briefe, Untersuchungen anmelden, Aufklärungen). Außerdem gehörten auch Blutentnahmen, kleine und wenige! Botengänge, klinische Tests (z.b. Demenz-Test, Parkinson-Score erheben), Teilnahme an den Visiten oder Chefarztsprechstunden und Lumbalpunktionen zu meinen Tätigkeiten dazu.
Zur Tagesstruktur: Der Tag beginnt um 8 Uhr mit der Frühbesprechung. Danach gibt es noch eine kurze Besprechung zu den einzelenen Patienten auf Station mit dem Pflegepersonal. Dann habe ich die Blutentnahmen erledigt. Anschließend fand entweder eine Visite statt oder man hatte eigene Patienten, um die man sich gekümmert hat. Wir sind täglich gemeinsam Mittag essen gegangen. Manchmal gibt es danach noch eine Radiologie-Besprechung. Meist bin ich 16.30 Uhr nach Hause gegangen. Wöchentlich gibt es eine Chefarztvisite, bei der man wirklich viel lernen kann. Außerdem fand zweimal pro Woche noch eine Oberarztvisite statt.
In Absprache mit dem Chef, habe ich auch manchmal unter der Woche freie Tage genommen, um ein langes Wochenende zu haben und bin dafür mal länger geblieben oder habe ein anderes Wochenende gearbeitet. Das war sehr unkompliziert und hat sich für mich gelohnt, weil man am Wochenende mit nur einem Arzt den ganzen Tag zusammen verbracht hat und bei allem dabei sein konnte (von Notaufnahme, über Stroke Unit und Normalstation).
Es gibt mindestens 1x pro Tag Unterricht für alle PJ-Studenten in unterschiedlichen Fächern (Neurologie, Neurochirurgie, Anästhesie, Radiologie, Chirurgie, Innere, EKG-Kurs), teilweise mit Patientenvorstellungen. Die Qualität ist unterschiedlich, aber teilweise kann man wirklich sehr viel lernen.
Heide selbst ist ein kleines, eher unspektakuläres Städtchen. Abends bieten sich aber trotzdem einige Möglichkeiten zum Essen gehen oder um bei einem Glas Wein zusammen zu sitzen. Wer die Natur mag, für den ist die Umgebung von Heide mit der Nordsee vor der Tür fantastisch. Ich war nur im Winter dort, aber selbst da hatte man viele Möglichkeiten etwas zu unternehmen.
Bewerbung
Die Bewerbung erfolgte 1 Jahr vorher über die zentrale PJ-Vergabe unter Berücksichtigung der persönlichen Wunschliste der Uni Lübeck.