Im Oskar Ziethen Krankenhaus / Sana Lichtenberg wird nach einem festen Plan durch die Chirurgie rotiert, dabei müssen Allgemeinchirurgie und Unfallchirurgie durchlaufen werden, bei Interesse kann man aber auch für einen Monat in die Kinderchirurgie oder die Rettungsstelle rotieren.
Allgemein- & Viszeralchirurgie:
Sehr nettes Team! Eigentlich sind alle sehr umgänglich und freundlich, man fühlt sich wertgeschätzt und als Teil des Teams.
Arbeitsbeginn ist um 7:00 mit Beginn der morgendlichen Visite, die meist recht zügig abgehalten wird, denn um 7:45 ist die Frühbesprechung der Abteilung.
Nach dieser wird einmal die Woche eine klinikinterne Fortbildung abgehalten. Anschließend beginnt die Arbeit entweder auf Station oder im OP. Im OP ist man fest und namentlich eingeteilt, entweder als 2. oder auch mal als 1. Assistenz.
Die OP Säle sind in der 4. Etage und haben Tageslichtfenster, was die Atmosphäre sehr angenehm macht. Auch die OP Pflege überrascht positiv in diesem Haus, die allermeisten sind wirklich nett und man kommt mit allen gut aus, was das Arbeiten im OP auch trotz mal längeren Eingriffen entspannt bleiben lässt. Das OP-Spektrum ist dabei sehr breit und deckt von kleinen Hernien-OPs bis zu Pankreas und Leber-Eingriffen so ziemlich alles ab. Es wird bei der Einteilung auch darauf geachtet, dass man wenn möglich und je nach Interesse alle Eingriffe in der Rolle der Assistenz mitbekommt. Wenn man motiviert ist, darf man neben der Kameraführung auch mal nähen und bekommt viel erklärt.
Auf Station macht man neben den Blutabnahmen und Zugängen alles Mögliche was sonst so anfällt, Verbandswechsel, Drainagen ziehen usw. Es gibt eine Röntgenbesprechung/Nachmittagsbesprechung der Abteilung um 14:30. Nach dieser kann man, wenn es nichts mehr Wesentliches zu tun gibt, wenn man möchte auch gehen. Ansonsten findet einmal die Woche eine interdisziplinäre GI-Tumorkonferenz statt, welche meist ganz interessant ist. Der Chefarzt legt sonst Wert darauf, dass man bei der einmal wöchentlichen CA-Visite auch Patienten vorstellt, das ist natürlich eine ganz nette Übung für das spätere Arbeiten. Insgesamt waren die zwei Monate in der Allgemeinchirurgie definitiv das Beste an meinem Chirurgie-Tertial in Lichtenberg! Hier habe ich viel gelernt und hatte Spaß dabei auch wenn es mal anstrengend war.
Orthopädie & Unfallchirurgie:
Hier macht man zumeist einen Monat OP und Station und einen Monat Rettungsstelle. Beginn war hier um 7:15. Das Team ist überwiegend nett, mit dem leitenden OA kommt man auch gut aus, wenn man pünktlich ist und sich nicht komplett dämlich anstellt. Stationsaufgaben sind Blutentnahmen, Zugänge und natürlich die Reha-Anträge. Man kann auf Visite mitgehen und bei den Verbandswechseln helfen. Im OP wird man nur bei der 2. Assistenz für Hüft-TEPs, manchmal Knie-TEPs und gelegentlich für WS-Eingriffe gebraucht. Das Assistieren bei den Belegärzten soll wohl gut sein. Man kann hier sicher viel machen und lernen, aber bei mir kam hier gegen Ende des Tertials keine allzu große Motivation mehr auf..
In der Rettungsstelle kann man viel selbständig arbeiten, Patienten voruntersuchen, Diagnostik initiieren und mit den Fach- und Assistenzärzten besprechen. Außerdem kann man bei entsprechendem Interesse häufig selbstständig und unter Anleitung Hautwunden versorgen und nähen. Röntgendiagnostik, Wundversorgung, Reponieren und Gipsen von Frakturen werden einem auch auf jeden Fall nähergebracht. Ich kann jedem nur empfehlen in die Rettungsstelle zu rotieren.
Fortbildungen:
Fortbildungen für alle PJler im Haus finden regelmäßig einmal die Woche statt. Die Fortbildungen sind dabei qualitativ auch überwiegend gut und interessant, von diversen internistischen/chirurgischen/interdisziplinären Themen, einem BLS/ALS Kurs, EKG Kurs bis zu einem halbtäglichen Nahtkurs ist wirklich für alle was dabei. Zudem hält Herr Professor Gellert, der ehemalige Chefarzt der Allgemeinchirurgie, ein wöchentlich stattfindendes Bedside-Teaching ab, welches auch sehr zu empfehlen ist.
Allgemeines:
Kleidung wird gestellt, die Umkleide für Männer ist etwas abgelegen auf dem Gelände. Als ich hier PJ gemacht habe, wurde die Kantine gerade neu gebaut, sodass es für das Mittagessen nur eine kleine Auswahl an Brötchen, Joghurts, Obst usw. in der Cafeteria gab. Man bekam hierfür Wertmarken. Die Kantine sollte zum damaligen Zeitpunkt im April / Mai 2019 fertiggestellt werden.
Insgesamt kann ich ein Tertial in der Chirurgie im Sana Lichtenberg nur empfehlen!