Da sich meine Begeisterung für Chirurgie in Grenzen hält, habe ich mich anfangs nicht besonders auf das chirurgische Tertial gefreut. Auf Station 5 und 6 wurde ich schnell vom Gegenteil überzeugt. Die Ärzte sind alle unheimlich freundlich und größtenteils motiviert die Studenten zu unterrichten. Man hat eine gute Einführung von der PJ-Beauftragten-Ärztin in alle Bereiche bekommen und konnte überall mithelfen. Der Tag startet mit den Blutabnahmen und Zugängen, die zu legen sind. Dabei wird man von einer sehr lieben MFA unterstützt. Anschließend Morgenbesprechung und dann je nach OP Plan 1. (!) oder 2. Assistenz bzw. Mithilfe auf Station. Man lernt Nähen, Drainagen ziehen, Aufklärungsgespräche führen, Pleurapunktionen, Magensonden legen und vieles mehr. Wenn ein spannender Patient über die Notaufnahme kommt, wird man dazugerufen und darf auch dort Anamnese führen, körperlich untersuchen und ggf. weitere Schritte wie z.B. Abszesse spalten etc. durchführen. Im OP sind die Oberärzte und der Chefarzt stets bemüht den Studenten viel zu erzählen. Mein chirurgisches Talent hielt sich eher in Grenzen und dennoch wurde ich geduldig angeleitet. Ich war oft im gefäßchirurgischen OP (Bypässe, Carotis OPs, Amputationen etc...)
Die täglichen Fortbildungen über verschiedene Themen (Pädiatrie, Innere, Chirurgie...) waren toll organisiert und lehrreich. Der angebotene EKG-Kurs soll sehr gut sein; leider habe ich es nicht geschafft ihn zu besuchen.