Anfangs war ich der Unfallchirurgie gegenüber sehr skeptisch und wurde hier aber positiv überrascht. Das Team ist wirklich jung, dynamisch und besonders die Oberärzte und der Chef haben immer einen flotten Spruch auf den Lippen (und man kann jede noch so blöde Frage stellen!). Je nachdem mit wem man unterwegs ist, darf man mal mehr und mal weniger selber machen (besonders Lea und Jan waren sehr engagiert).
Abhängig davon was man selber machen möchte, darf man meist frei entscheiden ob man in die Notaufnahme/Op/Sprechstunde gehen will.
In der Notaufnahme durfte ich eigenständig Patienten untersuchen, Diagnostik anmelden und Therapie planen. Das Ganze wurde dann noch mal mit dem zuständigen Arzt besprochen. Außerdem wurde ich manchmal angerufen, wenn es Wunden zum Nähen gab. (Das Pflegeteam in der Notaufnahme ist übrigens auch sehr nett und wenn mal nichts zu tun ist kann man nett mit allen schnacken.) Ärzte von anderen Fachrichtungen waren auch bemüht etwas zu erklären, wenn was Spannendes anfiel in der Notaufnahme.
Auf Station durfte ich gegen Ende auch meine eigenen Patienten betreuen, sprich: morgens visitieren und Verbände machen, in der Frühbesprechung bei Bedarf vorstellen, Diagnostik/Therapie planen, Entlassungsbriefe schreiben,... Es gibt außerdem eine unfallchirurgische Station, die von Geriatern mitbetreut wird und man lernt viel durch die gute Zusammenarbeit. Ein Vorteil auf den Stationen ist, dass man als PJler keine Blutentnahmen machen muss, sondern nur mal gefragt wird, wenn es sonst nicht klappt.
Der Chef macht einmal in der Woche sehr zuverlässig ein Seminar und gibt sich viel Mühe auch Fachfremden etwas Unfallchirurgie beizubringen.
Insgesamt kann ich die Unfallchirurgie hier nur wärmstens empfehlen, auch wenn man (so wie ich..) nicht der größte Fan von chirurgischen Fächern ist!