Ich war in der Gynäkologie und Geburtshilfe im Hospital Santo Tomas - Hospital Maternidad eingeteilt, dem Universitätsspital von Panama City. Da es ein öffentliches Krankenhaus war kamen Patienten von allen Bevölkerungsschichten zur Behandlung.
Unbedingt mitnehmen sollte man
- Weiße Kleidung (Hose, T-Shirt, Mantel, Schuhe)
- Scrubs
- Stethoskop
- Blutdruckmanschette wenn möglich
- Stauschlauch
- Spanisch Deutsch Wörterbuch
- Desinfektionsmittel (eher Mangelware im Krankenhaus)
Arbeit und Ausbildung:
Erster Tag begann um 07:00 im Sekretariat, wo mich eine Studentin abholte und mit mir die Bürokratie erledigte. Danach brachte sie mich zu der Station in der ich für die restliche Woche sein sollte. In der ersten Woche war ich in der Gynecologia – Urologia untergebracht. Ich war die ersten Tage in der Ambulanz und sah vor allem Blasen- und Uterusprolaps. Die nächsten Tage war ich im OP und sah bei den Operationen zu. Leider erklärte die zuständige Oberärztin gar nichts und sie konnte auch kein Wort Englisch weshalb es sehr langweilig für mich war. Jedoch lernte ich zwei Assistenzärtzinnen kennen, welche sehr nett waren. Ich unternahm in meiner Freizeit sehr viel mit Ihnen, wodurch ich wirklich sehr gut mein Spanisch verbessern konnte!!!
In der zweiten Woche war in der Notfallambulanz eingeteilt. Eine Assistenzärztin konnte sehr gut Englisch und ich war die meiste Zeit bei ihr. Sie war sehr bemüht mir etwas beizubringen, wie auch die anderen Studenten und Ärzte!!
Ich durfte die Patientinnen vaginal untersuchen, Leopold Handgriffe durchführen, den fetalen Herzschlag bestimmen, Blutdruck messen, Herztöne abhören usw. Wäre meine Spanischkenntnisse noch besser gewesen hätte ich auch die Anamnese durchführen dürfen.
In der dritten Woche war ich in der Geburtshilfe, welche mit Abstand die beste Woche von allen war!! Die Studenten müssen in ihrer Ausbildung mindestens 20 Geburten alleine leiten. Ich wurde auch voll mit eingebunden. Ich durfte auch viele Geburten leiten, das Neugeborene untersuchen, Blutdruck messen, Herztöne abhören usw. Ich lernte wirklich sehr viel, vor allem praktische
Fähigkeiten in der Station.
In der letzten Woche war ich in der Gynecologia Pathologia eingeteilt. In dieser Station befinden sich vor allem Patientinnen mit einer komplizierten Schwangerschaft. Weiters gibt es hier auch eine Intensiv- und Semiintensiv station.
Ich war mit einerm weiteren Studenten einem Arzt zugeteilt und wir waren für ca 6 Betten zuständig. Jeden Morgen gingen wir jeden Patienten einzeln durch und der Arzt stellte uns dazu Fragen. Da der Arzt ebenfalls nur Spanisch sprach, fragte er die meiste Zeit den Studenten. Jedoch erklärte er die Patienten so gut, dass ich auch sehr viel mitnahm. Nach der Visite durften wir Blut abnehmen, Puls, Atemfrequenz, Herzfrequenz und Blutdruckmessen. Da auch sehr viel Schreibarbeit zu erledigen sah ich jedoch den Großteil der Zeit den Studenten beim Schreiben zu, weshalb ich mich oft sehr langweilte.
Wohnen und Essen:
Ich war in der Wohnung einer Medizinstudentin untergebracht. Sie kochte für mich einmal am Tag und meistens bereitete sie für mich auch Frühstück und Abendessen vor. Die Wohnung war sehr zentral; ich musste nur eine Station zum Krankenhaus fahren. Am Wochenende war ich zu Besuch bei der Familie der Gastschwester, die sehr sehr herzlich und gastfreundlich zu mir waren! Ich genoss wirklich sehr den Aufenthalt bei meiner Gastschwester und -Familie. Wenn wir Essen gingen, bezahlten sie alles für mich und am Ende bekam ich noch ganz viele Geschenke von Ihnen. Die Familie und auch die Studentin sprach kein Wort Englisch!!! Es war also gezwungen in meiner Freizeit Spanischvokabeln zu üben und lernen.