Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
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Kommentar
Zuerst ist auf jeden Fall zu erwähnen, dass die Organisation rund um das PJ im Mutterhaus reibungslos funktioniert, man hat immer einen Ansprechpartner hat, einen eigenen Spind sowie ein Telefon bekommt, man die Möglichkeit hat, sich im PJ-Raum oder in der kleinen Bibliothek aufzuhalten etc. Auch mit der Unterkunft hat alles problemlos funktioniert, die Zimmer sind sehr groß und es ist alles Notwendige vorhanden, auch wenn es leider kein W-LAN, sondern nur eine LAN-Verbindung gibt.
Mittlerweile gibt es keine Studientage mehr, sondern 4 Studienstunden/Woche, die aber im Mutterhaus verbracht werden sollen, was organisatorisch eigentlich nicht möglich und meiner Meinung nach völlig sinnlos ist. Wenn man 1 Tertial im Mutterhaus verbringt bekommt man 150 Euro/Monat, bei 2 Tertialen 200 Euro und bei 3 Tertialen 250 Euro. Zusätzlich kann man Blutentnahme- und OP-Rufdienste machen, wodurch man finanziell ganz gut hinkommt.
Was das Tertial an sich angeht muss stark zwischen den einzelnen Stationen unterschieden werden.
In der Kinderchirurgie sind alle Mitarbeiter sehr nett, nehmen einen mit und zeigen einem alles, was man wissen muss. Man kann in der Ambulanz gut aushelfen und dort auch eigene Patienten untersuchen, aufnehmen etc. Auf Station ist das etwas schwieriger, hier lohnt es sich eigentlich nur zur Visite mitzulaufen. Wenn man möchte kann man auch zu oberärztlichen Sprechstunden, z.B. zur unfallchirurgischen Sprechstunde, mitgehen, wo man zwar nicht viel selbst machen kann, aber viele Dinge sieht. Insgesamt hat man ein breites Spektrum an Krankheiten und darf eigentlich auch bei allen OPs, an denen man interessiert ist, assistieren. Da das Team aktuell fast schon überbesetzt ist, kann es manchmal etwas langweilig sein, aber dann kann man auch mal ein bisschen lernen oder Kaffee trinken oder auch mal mit zum Spätdienst kommen. Insgesamt würde ich der Kinderchirurgie eine 2 geben.
In der Gefäßchirurgie hat es mir entgegen der bisherigen Bewertungen und dem Ruf der Gefäßchirurgen in Trier sehr viel Spaß gemacht. Man ist zwar viel im OP (was ich als jemand, der nicht der größte Chirurgie-Fan ist, eigentlich nicht wollte), aber die OPs sind sehr spannend und man darf und soll sehr viel assistieren und nicht nur stumpf Haken halten. Auf Station bekommt man meistens sein eigenes Zimmer, was sich nicht immer durchführen lässt, weil man so viel im OP ist, aber man fühlt sich dadurch trotzdem mehr eingebunden. Wenn mal nicht viel im OP los ist, darf man auch Patientenaufnahmen machen. Während der Visite lernt man auf jeden Fall etwas zur Wundversorgung und grundsätzlich sind sowohl die Assistenten als auch die Oberärzte immer bereit, Fragen zu beantworten. Deshalb bekommen die Gefäßchirurgen von mir eine 1-2.
Zuletzt die Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, in der man die meiste Zeit verbringt (etwa 8 Wochen). Hier hat man die Möglichkeit, 4 Wochen in der chirurgischen Notaufnahme eingesetzt zu werden, was ich jedem ans Herz legen möchte. Dort darf man Patienten komplett allein untersuchen, Diagnostik anfordern, Wundversorgungen durchführen und falls nötig die Patienten selbstständig aufnehmen. Die Zeit in der Notaufnahme hat mir persönlich mit Abstand am meisten Spaß gemacht. Die übrigen 4 Wochen verbringt man auf Station, bzw. sehr viel im OP, wo man dann doch eher nur Hakenhalter ist und auch Fragen oft einfach ignoriert oder halbherzig beantwortet werden. Auf Station beschäftigt man sich meistens mit Blutentnahmen und Flexülen, was ich auch sinnvoll finde. Außerdem kann man immer gern Briefe schreiben und wenn man Glück hat bekommt man auch ein eigenenes Zimmer. Trotzdem fühlt man sich in der Allgemeinchirurgie eher wie ein austauschbarer Teil einer großen Maschinerie und kann auch nicht so viele Fragen stellen, weil die Ärzte immer sehr viel zu tun haben. Der Allgemeinchirurgie würde ich eher eine 3 geben, der chirurgischen Notaufnahme eine 1.
Wenn man möchte kann man auch noch eine Woche in der Anästhesie verbringen, was ich für ein sinnvolles Angebot halte, das man auf jeden Fall annehmen sollte.
Die Qualität und Quantität des PJ-Unterrichts schwankt immer stark, es findet auf jeden Fall ein paar Mal pro Woche Unterricht statt, mal mehr, mal weniger. Dabei hängt die Qualität der Lehre immer absolut vom zuständigen Arzt ab und ist deshalb schwierig zu bewerten.