Ich hatte mich vor allem wegen des Standorts und wegen des Arguments 'familiäres kleines Haus' für den von meisten PJlern etwas misstrauisch beäugten Standort des St. Georgs in Grünau entschieden und bin nicht enttäuscht worden.
Ich war zum Einstieg zwei Monate auf der Gastroenterologie, definitiv eine der entspannteren Stationen des Hauses. Hier hatte ich auch öfter mal Leerlauf und konnte früher als 16 Uhr nach Hause gehen, was ich aber für den Anfang nicht schlimm fand. Im Nachhinein hätte ich diese Zeit noch viel mehr nutzen können, um regelmäßig in die Endoskopie oder zum Ultraschall zu gehen, das ist hier definitiv möglich und wird auch unterstützt. Die regelmäßigen Chefarztvisiten, bei denen ich auch einiges gelernt habe, empfand ich auch als sehr lehrreich.
Die zweite Hälfte des Tertials war ich auf einer der beiden Pneumologien, den 'Hauptstationen des Hauses' - der 1A. Hier werden vor allem obstruktive Lungenerkrankungen und Schlaflabor-Patienten aufgenommen. Hier hatte ich gleich viel mehr zu tun als auf der Gastro, hatte dann auch immer häufiger eigene Patienten und war alles in allem ein sehr eingebundenes und gleichgestelltes Teammitglied. Auch hier war ich einige Male in der Bronchoskopie.
Alles in allem war ich auf beiden Stationen, auf denen ich war, sehr zufrieden. Auch von der Ober- und Chefärztlichen Besetzung bestand ein gewisses Interesse für die PJler (von der Assistenzärztlichen Seite, die alle unglaublich nett waren und sich jederzeit Zeit für alle möglichen Fragen genommen haben mal ganz abgesehen, großes Lob hierfür).
Auf keiner der beiden Stationen musste ich regelmäßig Blut abnehmen und konnte deshalb so gut wie immer bei der Visite mitlaufen.
Ich empfand die familiäre Atmosphäre im Haus als sehr positiv, jeder kannte jeden, die Etagen haben fast immer zusammen Mittag gegessen, was ich schön fand. Einziger Nachteil: das Mittagessen muss aufgrund fehlender Kantine selbst mitgebracht werden. Es gibt aber einen kleinen Kiosk, bei dem man sich Mikrowellengerichte besorgen kann.
Was ich auch verbesserungswürdig fand, war das große Fortbildungsangebot im Haupthaus in Eutritzsch, zu dem wir zwar offiziell immer gehen durften und auch die einen mehr, die anderen weniger gemacht haben (aber der Weg ist schon echt weit und man fehlt dann eben ab zwölf auf Station, aber an sich darf man sich das auf jeden Fall rausnehmen, auch zweimal die Woche zur Fortbildung zu gehen) und das im Gegebsatz dazu recht dürftige Fortbildungsangebot in Grünau. Es gibt zwar einmal in der Woche eine Fortbildung für das ganze Haus, die auch sehr interessant sein kann, aber so richtig PJ-Unterricht ist das nicht.
Zum Organisatorischen:
Wir waren insgesamt sieben PJler, was auch eine sehr positive und gemeinschaftliche Stimmung geschaffen hat, rotieren war in Absprache mit dem Oberarzt und PJ-Beauftragten der Klinik sehr flexibel und kurzfristig möglich. Windows- und SAP Zugang haben wir sehr zeitnah bekommen, die meisten von uns hatten einen eigenen Rechner und durften da dann auch Briefe schreiben und diktieren. Studientage gibt es am St. Georg 3 pro Tertial.
Bewerbung
Ãœber das PJ-Portal der Uni Leipzig
Ansprechpartnerin am St. Georg ist Frau Tuczek, die einem mit allen Fragen sehr freundlich weiterhilft!