Wenn man chirurgisch oder überhaupt etwas lernen möchte würde ich die Urologie im AKH überhaupt nicht empfehlen. Warum dieses Tertial als chirurgisches angerechnet wird bleibt mir ein Rätsel denn die Aufgaben der Studenten werden ziemlich klar festgelegt: Aufnahmen und Stationsarbeit bzw. dieselbe Arbeit wie die Assistenzärzte. Ob es ums telefonieren ( mit teilweise willkürlichen und sinnlosen Anordnungen nur weil sich kein Arzt Gedanken über den Patienten machen möchte) geht oder Aufklärungen von OPs zu denen man selber nie gehen kann oder gar Chemotherapien dessen Nebenwirkungen/Wirkungen nie erklärt worden sind, die Assis haben immer eine Aufgabe die sie meistens selber nicht erledigen wollen und die an den Studenten ohne Erklärung oder Bitte weitergeschoben wird. Die Assistenzärzte auf der Station kennen sich selber sehr schlecht aus und sind meistens planlos was die Patienten angeht, sodass sehr viel untergeht oder im Gegenteil doppelt, dreifach gemacht werden muss.
Urologisch habe ich nur das gelernt was ich mir selber beigebracht habe. Es gibt ein paar ältere Assis die einem ab und zu was erklären wollen aber die sind meistens im OP oder in der Ambulanz, wo man ohne die Einwilligung von denn Stationsärzten nicht hingehen darf. Medizinisch konnte auch selten jemand was erklären, am ehesten die OÄ, die aber nur für 1 Stunde die Visite gehen und welche oft unterschiedliche Meinungen und Erklärungen haben. Wenn man also etwas lernen möchte sollte man am besten in einem Buch nachschlagen. Das Einzige was man nachher gut kann ist die Niere/Blase schallen, da das bei jedem Patient gemacht werden muss, das hat uns aber auch ein Studienkollege uns in den ersten Tagen beigebracht, dafür hatten die Ärzte keine Zeit (trotzdem wurde es natürlich von uns verlangt).
Überstunden sind jeden Tag vorgesehen und wenn man pünktlich gehen möchte, also um 14:30 (vor der Mittagsbesprechung) muss man fragen und mit einem Kommentar rechnen. Man hat natürlich keine Studientage und auch selten Zeit zum Mittagessen.
Was die Pflege angeht kann man grob zusammenfassen: auf C gibt es ein paar Probleme, weshalb auch Vieles doppelt, gar nicht oder mit viel Frustration gemacht wird; auf D ist die Pflege viel angenehmer, dafür muss man damit rechnen, dass mehrere tage vergehen können bis eine Anordnung ankommt. Die Kommunikation zwischen Pflege und Ärzte ist katastrophal und es gibt keine Zusammenarbeit, wobei die Ahnungslosigkeit von den Ärzten über die Patienten sicher eine Rolle spielt.
Ich würde diese Abteilung also, zumindest bis die Assistenzärzte rotiert haben, absolut vermeiden. Wenn man motiviert ist und etwas lernen möchte ist es eine reine Zeitverschwendung, wenn man es entspannter angehen möchte mit wenig Arbeitsaufwand ist das auch nicht die geeignete Abteilung.