Rotation Innere Medizin, Pulmologie, in den MTK Kliniken in Hofheim (erstes Tertial):
Insgesamt gibt es drei Kliniken der Inneren Medizin mit den Schwerpunkten Kardiologie, Gastroenterologie und Pulmologie. Kardiologie und Gastro befinden sich am Standort Bad Soden. Pulmologie ist am Standort in Hofheim ansässig. Während eines Tertials rotiert man in zwei Wunschabteilungen der drei genannten Kliniken.
Am ersten Tag des PJs wurden wir ganz herzlich vom Klinikleiter und Chef-/Oberärzten bei einem Kaffeekränzchen begrüßt. Dem schloss sich ein Einführungstag mit den älteren PJlern an.
Die Klinik für Pulmologie weist die Besonderheit auf, nicht wie alle anderen Abteilungen in Bad Soden, sondern in Hofheim in der Klinik ansässig zu sein. Auch hier steht ein kostenloser Parkplatz zur Verfügung, Kleidung wird gestellt, genauso erhält man einen PC Zugang.
Ich bin sehr freundlich empfangen worden. An meinem ersten Tag in der Abteilung haben mich die Sekretärin und der Chef der Abteilung begrüßt, mit mir alle Formalitäten geklärt und dem Team vorgestellt. Die Stimmung im Team ist grundsätzlich sehr gut.
Aufgaben/Tagesablauf:
Die Abteilung für Pulmologie in Hofheim bietet neben der Betreuung von Patienten auf einer großen Normalstation, internistischen Interventionsmöglichkeiten, der Betreuung von Notfallpatienten, die Besetzung des in Hofheim ansässigen NEF, die Betreuung von Patienten auf einer kleinen Intensivstation an. Ein sehr breites und gutes Spektrum für das PJ. Auch wenn die Abteilung auf Pulmologie spezialisiert hat, bietet sie ein großes allgemeinmedizinisches und internistisches Spektrum.
Die ersten Wochen war ich auf Normalstation eingeteilt und habe die zuständigen Stationsärzte/innen bei ihren Aufgaben begleitet. Die Größe der Station erfordert die Betreuung der Patienten von mehreren Stationsärzten. Dies gibt einem als PJler die Chance mit vielen verschiedenen Ärzten in fortgeschrittenem Ausbildungsgrad zusammen zu arbeiten. Der grundsätzliche Tagesablauf gestaltete sich wie folgt: Am frühen Morgen ist man als PJler für die Blutentnahmen und arteriellen BGA- Abnahmen verantwortlich. Hierbei wurde ich von den Stationsärzten, Hospitanten, Famulanten unterstützt. Natürlich waren es viele Blutentnahmen, allerdings habe ich diese Blutentnahmen nie alleine tätigen müssen. Blutentnahmen sind für PJler grundsätzlich ein roter Dorn im Auge. Allerdings sind die Laborwerte essentiell für die weitere Diagnostik. Also sofern alle mit anpacken diese vielen Blutentnahmen zu tätigen, gehört es einfach zu den ärztlichen Aufgaben dazu. Weiterhin wurde ich auf Station Schritt für Schritt an die Aufgaben herangeführt. Nach und nach durfte ich eigene Patienten übernehmen. Ich habe immer eine 1:1 Betreuung erhalten und unter Supervision gearbeitet. Ob durch die Stationsärzte, oder auch durch eine super Betreuung durch die Oberärzte, welche auf kurzem Wege immer für mich erreichbar waren und mir als Ansprechpartner zur Verfügung standen. Nach der mittäglichen Röntgenbesprechung schloss sich die täglich oberärztliche Kurvenvisite an. Einmal die Woche fand die Chefvisite statt. Hier durften herzlich gerne Fragen gestellt werden. Es waren alle immer sehr bemüht mir etwas beizubringen oder zu erklären. Wenn mal eine Lücke im Programm war, haben sich einige der Ärzte mit mir hingesetzt und Themen besprochen. Hierbei konnte ich viel Wissen für den klinischen Alltag mitnehmen.
Natürlich bot sich jederzeit die Möglichkeit in der Diagnostik (Sonographie, Belastungs-EKG), bei Interventionen (Gastroduodenoskopien, Koloskopien, Pleurapunktionen, Bronchoskopien) den Ärzten über die Schulter zu schauen, bzw. selbst unter Aufsicht und Anleitung Punktionen oder Sonographien durchzuführen.
Zusätzlich hatte ich in Hofheim die Möglichkeiten mehrere Tage auf der Intensivstation zu verbringen. Die Intensivstation legt ihren Schwerpunkt auf das Weaning von Langzeitbeatmeten. Also nochmals ein ganz anderen Aspekt, den man hier neben den intensivpflichtigen Krankheitsbildern kennen lernen konnte.
Besonders gut hat mir die Möglichkeit gefallen die Notärzte/innen bei Einsätzen begleiten zu können, sofern Platz auf dem NEF war. Die Internisten in Hofheim besetzten teilweise die Notarztdienste für das NEF in Hofheim. So konnte ich mehrere Tage lang verschiedensten Einsätzen beiwohnen und erste Erfahrungen sammeln. Zudem durfte ich jederzeit in der Notaufnahme Patienten mit aufnehmen.
Mittagessen: Ist jeden Tag möglich gewesen. In der Inneren Medizin hat mir besonders gut gefallen, dass soweit möglich das Team gemeinsam versucht Mittag zu machen. Sowohl Assistenzärzte, als auch Oberärzte haben die Mittagspause gemeinsam verbracht. Als PJler war man herzlich gesehen.
Zuverdienst: Die Klinik bietet den PJlern eine ganz besonders lukrative Möglichkeit zum Aufbessern des Verdienstes an. Sofern man keinem anderen Nebenverdienst nachgeht, kann man in den Main-Taunus Kliniken als PJler je einer von zwei Tätigkeiten auf 450 Euro Basis nachgehen. Zum einen handelt es sich um chirurgische Dienste, bei denen man auf Abruf (in Bereitschaft) zum Hakenhalten das OP- Team unterstützen kann. Toll an der Möglichkeit, neben dem Geld, dass man Einblicke in die Abteilungen erhält, die wenig oder keine PJler haben, wie die Urologie beispielsweise. Zum anderen gibt es die Möglichkeit Blutentnahmedienste zu übernehmen. Auch hier freut man sich über studentische Unterstützung.
Da die Tätigkeiten nur am Standort in Bad Soden angeboten werden, beschränkt sich die Ausführung der Dienste während der PJ Zeit in Hofheim auf die Wochenenden, ist aber grundsätzlich möglich.
Unterricht: Zweimal pro Woche ist nachmittags für 1,5 Stunden Studentenunterricht angesetzt. Hierbei halten die verschiedenen Abteilungen (Innere, Anästhesie, VTG, Unfallchirurgie, Plastische Chirurgie, Urologie, Pathologie) interaktive Vorträge.
Der Unterricht findet am Standort in Bad Soden statt. Sofern man seine PJ- Zeit in Hofheim verbringt, wird einem trotzdem die Teilnahme an der Veranstaltung ermöglicht. Montags und donnerstags wird man frühzeitig entlassen, um mit dem Auto oder auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bequem und rechtzeitig dem Unterricht in Bad Soden beiwohnen zu können. Alternativ findet donnerstags auch in Hofheim eine abteilungsinterne Fortbildung statt, der man alternativ beiwohnen kann.
Wohnung: Auf dem Klinikgelände in Bad Soden gibt es ein Schwesternwohnheim. Sofern Bedarf besteht, kann man für eine Wohnmöglichkeit während des PJs anfragen.
Insgesamt:
Der Inneren Medizin stand ich am Anfang sehr kritisch gegenüber. Auch wenn ich kein Internist/in werde, die Tatsache, dass ich für Innere Medizin durch die Ärzte begeistert wurde und mit einem sehr positiven Eindruck das Tertial abgeschlossen habe, spricht für ein PJ in den Main Taunus Kliniken. Es wäre natürlich gelogen, wenn man sagt, dass jeder Tag super gelaufen ist und dass es in einem Team oder in einem Betrieb, in dem Menschen arbeiten, immer alles nach Plan läuft. Es kommt auch viel auf die eigne Einstellung und Erwartung an, die man an das PJ und das Fach hat. Meine Erwartungen wurden erfüllt, bzw. übertroffen. Im Großen und Ganzen blicke ich mit einem sehr positiven Gefühl auf das erste Tertial zurück und würde es nicht empfehlen, wenn es mir nicht wirklich gut gefallen hätte.
Bewerbung
Die Zuteilung zum PJ wird zentral über die Universität/PJ-Portal geregelt.