Pro: Das Team der Ärzte und das OP-Team ist sehr nett. Der Dritte Orden hat ein spannendes Spektrum an Operationen, sowohl in der Allgemein-, als auch in der Gefäßchirugie. So habe ich viele verschiedene Operationen sehen können, zumeist in 2. Assistenz und für kleinere Eingriffe wie Appenektomie auch in der 1. Assistenz. Mir hat die Zeit (für mich erstaunlicherweise) im OP viel Spaß gemacht. Die Stimmung war zumeist gut, die Ärzte haben am Tisch viel erklärt und einen auch viel machen lassen. Wären wir theoretisch mehrere PJler gewesen, hätte ich bestimmt auch mehr Zeit im OP verbringe können. Jedoch war ich sehr eingegrenzt, sodass ich bei ca 2-3 OPs die Woche dabei war. Spannend auf Station fand ich auch die Wundvisite, zu der ich in kurzen freien Momenten dazugestoßen bin. Weiterhin gibt es im Dritten Orden die Möglichkeit bei Notarzteinsätzen mitzufahren. Man verrichtet seinen normalen Tag auf Station, bis der Pieper geht. Zuletzt kann man halbe Wochenendtage gegen Wochentage austauschen. Die Wochenenden fand ich meisten sehr lehrreiche Tage, da es keinen zeitlicher Druck beim Blutabnehmen gab (und deutlich weniger Blutabnahmen) und ich so die Visite mitgehen konnte und bei der Übergabe dabei war.
Kontra: Ich war die meiste Zeit die einzige PJlerin in der Allgemeinchirurgie (anders als davor und danach) und die MFA, welche eher selten überhaupt Blut abgenommen hat, war auch die meiste Zeit in Urlaub und ansonsten viel am Telefon (?). So habe ich die meiste Zeit auf beiden Stationen Blut abgenommen, Nadeln gelegt, Fäden und Drainagen gezogen (eine Tätigkeit, die gelernt sein muss, aber nicht fast ausschließliche Tätigkeit im PJ sein sollte!). Um überhaupt eine Chance zu bekommen, einen Moment der Visite mitzubekommen, musste ich ne halbe Stunde früher kommen. Ich bin vielleicht 3-4 mal eine ganze Visite morgens mitgegangen. Für die Radiologiebesprechung habe ich zumeist eine Pause eingelegt (wenn nicht im OP danach eingeteilt) und bin danach zum Blut, den Nadeln und den Drainagen zurückgekehrt. Daher habe ich auch selten die Kurvenvisite mitgemacht (zumeist habe ich zuerst Blut abgenommen, damit die Ärzte "endlich" die Kurvenvisite machen können, um dann währendessen die Nadeln zu legen, dass die Patienten auch -etwas spät- ihre morgendlichen Medikamenten bekommen können). Ich habe nie einen Patienten aufgenommen, denn wenn ich in der Aufnahme war, dann zum Nadel legen. Manchmal habe ich während des Nadellegens Patienten untersucht, nie aber jedoch unter ärztlicher Aufsicht und Begutachtung (Ich kann also nicht behaupten, dass meine Untersuchungsfähigkeiten sich irgendwie verbessert haben). Ich habe auch nie selbst unter Beobachtung aufgeklärt. Sehr selten habe ich Patienten mit den Ärzten besprechen können. Ich habe manchmal Arztbriefe angefangen, jedoch wurden diese nie mit Feedback korrigiert. Ich habe das Legen einer Magensonde beobachtet, nie eine Bluttransfusion. Ich hätte mir sehr gewünscht, mehr in das ärztliche Team eingebunden zu werden, vielleicht eigene Patienten zu haben und so eine volle Versorgung des Patienten zu lernen. Im Fazit muss ich leider sagen, dass ich in den medizinischen Komponenten des Tertails (Patientaufnahme, Untersuchung, Versorgung, Entlassung) nicht viel gelernt habe.