Ich habe mein chirurgisches Tertial am JWK Minden absolviert.
Die Organisation in Minden ist super. Frau Witting ist die PJ-Ansprechpartnerin der Klinik. Sie ist unglaublich nett, auf der Seite der Studenten und sorgt dafür, dass ihr ein angenehmes PJ habt. Ihr werdet herzlich begrüßt und bekommt einen Einsatzplan mit der Einteilung für euer Tertial. Der Einsatzplan ist relativ flexibel, wobei ich nicht weiß, wie es mittlerweile ist, da nun mehr Studenten aus Bochum da sind. Ihr bekommt eine Wohnung gestellt und falls ihr keine braucht, bekommt ihr 100€ Fahrtgeld (also 500€ statt 400€). Man bekommt kostenlos bei einem festgelegten Budget morgens und mittags was zu essen und für den Abend kann man sich was mitnehmen. Die komplette Kleidung wird ebenfalls gestellt, mit eigenem Schließfach.
Jeden Mittwoch ist ein Seminartag, an dem ihr nur Unterricht habt und nicht auf Station seid. Anfangs mag das etwas komisch sein, im Laufe des Tertials ist es aber sehr angenehm, einen etwas entspannteren Tag zu haben und sich mit den anderen PJ'lern auszutauschen, außerdem sind die Seminare größtenteils sehr gut (vor allem Derma).
Ich habe den größten Teil des Tertials in der Viszeralchirurgie und in der Unfallchirurgie verbracht, zudem durfte ich einige Wochen in die Urologie und MKG.
ACH: Meist werdet ihr vorher gefragt, ob ihr viel in den OP wollt oder ob ihr mit Chirurgie nicht viel anfangen könnt. Also wenn ihr wollt, ist es möglich, viel im OP zu sein, was ich wärmstens empfehle, da man immer mit am Tisch stehen darf und nach einiger Zeit auch viel selbst machen darf. Auf Station fallen halt die klassischen Sachen an wie Blutabnahmen, Zugänge legen, Briefe schreiben und chirurgische Wundverbände. Die Assistenzärzte sind sehr kollegial und lassen einen auch viel machen, die Oberärzte und der Chefarzt sind ebenfalls sehr nett und bringen einem eine Menge bei. Auch das Pflegepersonal war ohne Ausnahme sehr freundlich, so dass die Arbeitsatmosphäre angenehm war. Außerdem haben die Allgemeinchirurgen erst vor kurzem ein Gütesiegel für "Gute Weiterbildung" bekommen. Wer also Chirurg werden will und früh selbst operieren möchte, ist meines Erachtens auch durch das breite Spektrum an verschiedenen Operationen im JWK an der richtigen Adresse.
UCH: Für die Unfallchirurgen im JWK gilt im Prinzip dasselbe wie für die Allgemeinchirurgen. Im OP dürft ihr viel selbst nähen und in der Notaufnahme sowohl praktische Sachen machen als auch vornherein allein Patienten aufnehmen und sie danach mit dem Assistenzarzt besprechen. Es besteht zudem die Möglichkeit im NAW mitzufahren, was wirklich Spaß macht. Die Assistenzärzte sind eine tolle Truppe und integrieren euch sofort wie einen neuen Kollegen in ihr Team. Außerdem ist der Chefarzt extrem freundlich.
Uro: Ich kann jedem nur empfehlen, der sich auch nur ein bisschen für Urologie interessiert, mal bei den Urologen mitzumachen. Man darf in die Diagnostik, Ultraschall machen und in den OP. Wenn man morgens die Blutabnahmen auf der Station erledigt (wovon wirklich wenige anfallen, manchmal nur 3-4 am Tag, und urologische Patienten haben meist echt gute Venen), sind die Assistenzärzte sehr dankbar und haben dann auch mehr Zeit, Sachen zu erklären. Die Oberärzte lassen einen im OP viel machen und freuen sich ungemein, wenn ihr als Dank danach selbst gebackenen Kuchen mitbringt ;) Ein sehr herzliches Team mit einem sehr netten Chefarzt.
MKG: In der MKG war ich nur kurz für eine knappe Woche. Auch hier waren alle Ärzte durch die Bank (Assistenz-, Oberärzte und Chefarzt) sehr nett und man kann echt spannende OPs miterleben. Falls man nicht MKG'ler werden will, würde ich sagen, dass eine Woche reicht, da es doch sehr speziell ist. Falls einen das Fach interessiert, kommt man hier sicherlich auf seine Kosten.
Insgesamt ist das PJ in Minden sehr zu empfehlen! Nicht ohne Grund fangen die meisten nach ihrem PJ an hier zu arbeiten.
Bewerbung
PJ-Portal. Da das JWK Minden zur Uni Bochum gehört, kann man leider nicht während des PJs noch kurzfristig einspringen, was sehr schade ist.
