Mein erstes Tertial habe ich in der Inneren der Asklepios Klinik in Bad Oldesloe verbracht. Mir hat es unglaublich gut gefallen. Dafür gab es viele Gründe, aber da ich weiß, dass wir alle diese Bewertungen am liebsten schnell durchlesen werde ich mich auf die wichtigsten Punkte konzentrieren:
Was hat mir sehr gut gefallen?
• das Team ist unfassbar nett und engagiert, eigentlich jeder der Ärzte war interessiert daran dir etwas beizubringen (egal ob Chef-, Ober- oder Assistenzarzt)
• die geleistete Arbeit wurde immer wertgeschätzt
• es gab wöchentlichen PJ-Unterricht im Prüfungsstil mit dem Chefarzt
• obwohl das Krankenhaus eher klein ist, konnte ich viele Krankheitsbilder kennenlernen und verstehen
• ich habe sehr viel Zeit in der Funktion verbringen können ( Gastro, Kolo, Koro, Endo-Sono, ERCP), was ich enorm hilfreich fand das klinische Denken zu trainieren
• durfte mit Anleitung selber punktieren ( Aszites, Pleura, LP)
• in der Notaufnahme konnte ich eigenständig Patienten aufnehmen und betreuen
Was müsst ihr wissen falls ihr nach Bad Oldesloe gehen wollt?
• es gibt nur 100 Euro pro Monat als Aufwandsentschädigung
• es gibt Frühstück und Mittagessen kostenlos
• man bekommt einen Spind und Klamotten, einen Orbis-Account und eine Parkkarte
• Blutentnahmen sind täglicher Bestandteil, da die Ärzte knapp besetzt sind und die Schwestern kein Blut abnehmen dürfen. Dafür lernt man wirklich überall Blut zu bekommen. Und ja ihr werdet auch den einen oder anderen Schellong machen dürfen.
• Leider gibt es in Bad Oldesloe immer wieder wechselnde Geschäftsführer und es gibt in Zukunft nur noch einen Chefarzt, was aber leider heißt, dass der Chef, der immer regelmäßig den PJ-Unterricht mit uns gemacht hat, nun die Klinik verlässt.
• Da dieser Chefarzt ein großer Teil davon war, dass ich in diesem Tertial sehr gut ausgebildet wurde, kann ich für die nächsten Tertiale keine Garantie geben, dass es weiterhin auf diesem Niveau bleibt.
Also zusammenfassend lohnt es sich wirklich nach Bad Oldesloe zu gehen. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und war traurig das Team zu verlassen.
Die Arbeitsbedingungen die momentan in Deutschland im medizinischen Bereich herrschen, werden wir alle, egal wo es für uns hingeht wohl oder übel kennenlernen.