Notaufnahme, OP, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
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Kommentar
Ich habe einen Monat auf der Gynäkologie verbracht. Vorab sei gesagt, dass ich sehr zufrieden war und gerne noch länger geblieben wäre. Das Team ist super nett und gibt sich sehr viel Mühe einem was beizubringen. Sogar mit den meisten Oberärzten ist man per Du. Als Student wird man wochenweise in unterschiedlichen Bereichen eingeteilt. Der Tag beginnt meist um 7h40 mit der Frühbesprechung und endet ca um 17 Uhr nach dem Spätrapport. Falls man im Op assistieren muss, kann es auch mal länger dauern.
Am ersten Tag bekommt man ein eigenes Telefon, Zugangsdaten für fast alle Computerprogramme, einen eigenen Spind und einen personalisierten Badge, der auch als Zahlungsmittel funktioniert und alle möglichen Türen öffnet. Kleidung wird auch gestellt.
Im Gebärsaal wird man vorwiegend als 3. Assistenz bei Kaiserschnitten gebraucht. Hier durfte ich regelmäßig Nähen. Ansonsten kann man die Ärzte bei Schwangerschaftskontrollen und Spontangeburten begleiten. In meiner Zeit habe ich 3 Spontangeburten gesehen, das wäre sicherlich auch noch öfter möglich gewesen, wenn ich mich aktiver darum bemüht hätte. Nach den Geburten kann man den Nabelschnur-pH bestimmen. Bei der Schwangerschaftskontrollen durfte ich häufig selber eine kurze Ultraschalluntersuchung machen. Ansonsten bekommt man bürokratische Aufgaben.
Auf der Gynäkologie wurde man Vormittags im Op gebraucht. Meist nur als 3. Assistenz zum Haken oder Uterus halten. Dennoch hatte ich das Gefühl viel gelernt zu haben. Man kann jederzeit Fragen stellen und es wird sich immer um eine gute Antwort bemüht. Das Spektrum der Operationen ist sehr groß. Ich habe einiges gesehen in der kurzen Zeit. Hier ist nur ein kleiner Ausschnitt: laparoskopische und DaVinci Hysterektomien, vaginale Hysterektomien, Myomenukleationen laparoskopisch und per Da Vinci, Adnexektomien, mehrere Laparotomien, Endometrioseresektionen, Adnexektomien, Neovagina aus Sigmoidsegment, Mammaimplantate, und Deszensus-Korrekturen... uvm. Nachmittags kann man bei bürokratischen Aufgaben helfen, Tumorboards besuchen oder Sprechstunden begleiten.
Dann gibt es noch die Möglichkeiten auf der Wochenbettstation die Entlassungsuntersuchungen zu begleiten und die Gespräche zu führen/ zu begleiten.
Als Unterassistent wird man für Rufbereitschaftsdienste eingeteilt. Ich hatte in meiner Zeit etwa 5 Stück unter der Woche und ein ganzes Wochenende. Nach dem Wochenende bekommt man 2 Kompensationstage. Die Unterassistenten der Chirugie/Orthopädie und Gynäkologie teilen sich den Dienstplan. Das bedeutest aber auch, dass man zb. zu einer Hüft-TEP gerufen werden kann. Ich wurde in fast jedem Dienst zu einem Kaiserschnitt gerufen, aber eher in den Abendstunden und nicht mitten in der Nacht. In dem Wochenenddienst musste ich dann auch regelmäßig bei orthopädischen Operationen Haken halten. Bei den orthopädischen Operationen wurde ich eher weniger nett begrüßt und auch eher weniger beachtet. Hier gilt dann wohl " Haken und Klappe halten".
Fazit: Ich kann es nur empfehlen und würde jederzeit wieder in die Gynäkologie des KSB gehen.