PJ-Tertial Innere in Siloah BESAS (11/2018 bis 3/2019)

Station(en)
Geriatrische Reha/Akutreha
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Ich bin durch die vorherigen PJ-Berichte auf die Klinik Siloah in Gümligen, einem Vorort von Bern gestoßen und habe dort mein Innere Tertial absolviert.
Die Klinik befindet sich auf einem Gelände gemeinsam mit Personalwohnungen, verschiedenen Altersheimen, Praxen mit Belegärzten, einer kleinen Notfallpraxis und einer großen Radiologiepraxis. Dabei ist die gesamte Patientenversorgung auf den Bereich Geriatrische Rehabilitation ausgerichtet. In der Regel kommen die Patienten direkt aus dem Akutspital, wo dann beispielsweise schon eine OP oder ein Großteil der Diagnostik gelaufen ist. Was sich zugegeben im ersten Moment nicht gerade spannend anhört, hat sich für mich als großartige Erfahrung entpuppt.
Grob teilt sich die Klinik in drei Bereiche,: Eine Rehastation, eine Akutreha (mit im Schnitt etwas kränkeren "Akutpatienten") und eine ambulanten Reha.
Dabei rotiert man nach Absprache in alle Teilbereiche, u.a. auch in eine kleine Notfallpraxis, die ein bisschen Hausarzt Charakter besitzt.
Interdisziplinäres Arbeiten wird hier groß geschrieben. Man steht im ständigen Austausch mit verschiedenen Therapeuten und der Pflege. Die Kommunikation funktioniert hervorragend und bedeutend besser als ich es aus deutschen Kliniken gewohnt war. Der Umgangston ist sehr freundlich und respektvoll, auch uns Studenten gegenüber. Das Team ist schlichtweg fantastisch, alle sind sehr hilfsbereit und stehen immer mit Rat und Tat zur Seite. Man ist mit jedem per du und Zeit zum gemeinsamen Mittagessen und Kaffee trinken gibt es auch. Es wurde sogar ein gemeinsamer Klinik-Skitag organisiert :)
Die Patienten sind in der Regel 2 - 3 Wochen auf Station, was einem die Möglichkeit gibt, sich intensiv mit den Krankheitsbildern zu beschäftigen und wenig Hektik und zeitlichen Stress aufkommen lässt.
Zum Aufgabenbereich gehört eine Patientenaufnahme ("Eintritt") am Tag, was gut und gerne 3 Stunden in Anspruch nimmt, da diese ungemein ausführlich sind, aber auch dafür sorgen, dass man sich in Anamnese und körperlicher Untersuchung gut verbessern kann. Daneben kann man problemlos eigene Patienten übernehmen, sie selbständig visitieren, Untersuchungen anordnen und Medikamente in Rücksprache mit den Ärzten verschreiben. Es wird einem immer Raum gegeben, eigene Ideen und Vorschläge mit einzubringen. Die Pflege arbeitet zudem sehr autark und zuverlässig und macht ihre Blutentnahmen, pVKs etc. komplett selbständig.
Jeden Morgen trifft man sich um 8 Uhr zum Frührapport und stellt den am Vortag aufgenommen Patienten vor, bevor es zur ersten gemeinsamen Kaffeerunde mit der übrigen Ärzteschaft geht.
Fortbildungen finden regelmäßig statt, teilweise auch von auswärtigen Ärzten aus anderen Fachbereichen, die eng mit der Geriatrie verbunden sind. Einmal pro Woche gibt es eine Radiologiefortbildung bei Herrn Dr. Hauser, in dessen Praxis man auch gern mal hospitieren kann, und seines Gleichen sucht. Angeschlossen ist auch eine Memory Clinic, in der z.B. ambulante Demenzabklärungen stattfinden, was ich als spannende Abwechslung erlebt habe.
Man erhält zusammenfassend einen guten Überblicke über internistische, orthopädische und zahlreiche neurologische Krankheitsbilder im Alter.
Wer aber ein spezielles Interesse an einem bestimmten Innere-Fach hat und deshalb mehr in Details einsteigen möchte oder vor allem an Diagnostik wie Herzkathetern, Echos, ÖGDs etc. interessiert ist, ist hier sicherlich falsch.
Allen anderen kann ich das PJ (wahlweises als Innere oder Geriatrie anrechenbar) nur wärmstens empfehlen.
Die Stadt, mit der Straßenbahn eine gute Viertelstunde entfernt, ist traumhaft schön und das Umland einfach atemberaubend. Egal zu welcher Jahreszeit ist der Freizeitwert der Region überragend und auch an den Dialekt gewöhnt man sich mit der Zeit.
Mit der Aufwandsentschädigung bin ich trotz der gewöhnungsbedürftigen Preise gut über die Runden gekommen und der ein oder andere Ausflug am Wochenende ist immer drin.
Bewerbung
Ich habe mich gut 1 Jahr im Vorraus beworben.
Erfolgreich bewerben kann man sich aber vermutlich auch deutlich kurzfristiger.
WICHTIG: Erkundigt euch bei Interesse rechtzeitig um ein Personalzimmer auf dem Gelände (Kosten ca. 330 CHF/Mon., Anprechperson ist Fr. Iwertowski)
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
EKG
Fallbesprechung
Bildgebung
Tätigkeiten
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Chirurgische Wundversorgung
Patienten untersuchen
Punktionen
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
1200 CHF
Gebühren in EUR
150

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07