PJ-Tertial Chirurgie in Diakonissenkrankenhaus Dresden (11/2018 bis 3/2019)

Station(en)
2A, 3A
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Ich habe im Diako mein 1. Tertial in der Chirurgie absolviert. Das Diakonissen KH ist ein kleines Haus der Grund und Regelversorgung mit Unfallchirurgie/Orthopädie und Visceralchirurgie/Proktologie.
Zuerst ein paar generelle Fakten:
Arbeitszeit:
Mo-Do: 06:45-15:30; Fr:06:45-14:30. Diese Zeiten wurden für uns PJ´ler auch zu großen Teilen wirklich eingehalten, wenn eine OP mal wesentlich länger ging wurde man gefragt, ob man länger bleiben kann/möchte. Ansonsten war fast immer pünktlich Schluss.

Gehalt:
373 €, das kam pünktlich und ohne Abzüge.

Kleidung und separate Umkleiden sowie ein Windows/Orbis-Zugang sind gestellt worden. Ebenso ein E-Mail-Postfach.

Mittagessen gab es zum Mitarbeiterpreis, sofern man auf dem Tag auf Station war konnte man essen gehen, im OP war das nicht wirklich möglich.

Unterricht:
1x/Woche am Freitag, zusätzlich auf der Visceralchirurgie 1x/Wo am Freitag Stationsvisite. Vom OP-Plan war man für beides freigestellt. Ansonsten ist Mittwochs Chefvisiste, welche ich aufgrund der Einplanung im OP aber nur selten gesehen habe.

Fehltage konnte man relativ unkompliziert mit dem OA absprechen und flexibel nehmen. Für Krankentage gibt es keine Sonderregelung und diese zählen regulär als Fehltage.

Begonnen habe ich 2 Monate in der Unfallchirurgie ( 3A ). Das Pflegeteam und die Ärzte waren sehr freundlich und kollegial. Wir waren jederzeit 2 PJ´ler in der Roatation.
Die wesentlichen Aufgaben bestanden aus Blutabnahmen und Flexülen legen ( von 06:45 bis zur Morgenbesprechng/Röntgenkonferenz um 07:30 ) und ab 8:00 Uhr Stationstätigkeit mit Aufnahmen oder Anamnesegesprächen in der Ambulanz oder eben OP-Assistenz. Die Oberärzte und der Chef sind sehr nett, erklären aber zumeist nur auf Nachfrage. Weil das Haus insgesamt sehr klein ist, lernt man auch im OP schnell alle kennen und kann beim Ausleiten auch der Anästhesie über die Schulter schauen.
Bezüglich des operativen Spektrums deckt das Diako alle unfallchirurgischen Standard-OP´s ab und eignet sich wirklich gut, um die Versorgung häufiger Verletzungen kennen zu lernen. Polytraumata oder komplexe Tumorchirurgie gibt es hier nicht. Äußerst positiv zu erwähnen ist, das nur am Mittwoch elektive Endoprothetik auf dem Plan steht, wo immer ein PJ`ler den auswärtigen Orthopäden assistieren muss. Im OP wurde auf Nachfrage erklärt. Viele Fragen bekommt man nicht gestellt und man kann, wenn man kein Interesse an Chirurgie hat, die Wochen gut und ohne viel Aufwand überstehen. Wenn man Interesse zeigt wird man gut aufgenommen und man bekommt etwas erklärt. Außerhalb vom OP kann man sofern auf Station nichts zu tun ist auch in die Notaufnahme oder bei den Ambulanzen hospitieren.

Für den zweiten Teil war ich in der Visceralchirurgie ( 2A ). Hier ist das Regime insgesamt etwas strenger und die Patienten sind komplexer. Auf Station gab es wesentlich mehr geplante Aufnahmen und es war auch stets mindestens ein PJ´ler im OP eingeteilt.
Vom Operationsspektrum kann man alles sehen, was die Visceralchirurgie zu bieten hat, mit Ausnahme von 2 Höhlen Eingriffen und komplexen Leberresktionen. Jede Woche werden 1-2 Pankreas OP´s durchgeführt. Viele OP´s waren laparskoskopisch und man hat häufig die Kameraführung als 2. Assistenz. Im Verlauf durfte ich auch immer mal mit zunähen.
Wenn man den richtigen Zugang zu Chef-und leitendem Oberarzt gefunden hatte waren diese auch durchaus freundlich und haben vieles erklärt. Die Assistenten haben, wie überall vermutlich, viel zu tun und wenig Zeit einem etwas zu erklären.
Sie waren aber dankbar und stets freundlich.

Insgesamt habe ich im Diakonissen Krankenhaus einen guten Einblick in die Chirurgie erhalten und viele häufige Erkrankungen und deren Ausprägungen, Verläufe und Therapie gesehen. Das war mein Ziel und das reichte mir vollkommen aus. Jedem, der ähnliche Ansprüche an sein PJ hat, kann ich dann ein Tertial hier nur sehr empfehlen. Für alle mit tieferem chirurgischen Interesse ist wahrscheinlich ein Maximalversorger zu empfehlen. An praktischen Fähigkeiten bin ich sowohl in der körperlichen Untersuchung als auch im Umgang mit der Kanüle wesentlich routinierter geworden. Leider hat keiner die körperliche Untersuchung supervidiert.
Auf jeden Fall war ich mit der Wahl des Krankenhauses zufrieden und meine Vorstellungen sind erfüllt worden.
Bewerbung
Anmeldung über das Dekanat bei Frau Fahrig. Der Kontakt zu Sekretariat der Klinik war unkompliziert und schnell.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
EKG
Repetitorien
Bildgebung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Poliklinik
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Gipsanlage
EKGs
Braunülen legen
Rehas anmelden
Chirurgische Wundversorgung
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
373
Gebühren in EUR
keine

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.2