Ich habe 4 Monate am Triemli verbracht und kann mich nur äusserst lobend darüber auslassen.
Beginnend mit der Unterbringung: Es gibt das Wohnheim, eher dreckig und alt, 310 CHF im Monat, lässt sich aber drin leben und im Sommer kann man auf der Dachterrasse grillieren und die Sonne geniessen. Durch den Kontakt zu den anderen Unterassistenten (man ist eine kleine UHU-Familie, UHUs werden die Unterassistenten hier genannt), fühlt man sich quasi nie alleine ;-)
An sich kann ich von Anfang an sagen, dass man sehr, sehr viel arbeiten muss. Nachtdienste in der Woche und auch am Wochenende, Spätdienste bis 24 Uhr und Zwischendienste bis 18 Uhr sind regelmässig auf dem Dienstplan. Ausgleich erfolgt jedoch stets in Freizeit und Pikettdienste (am ehesten beschreibbar mit einer 24h Rufbereitschaft) werden zusätzlich bezahlt. Jedoch sind alle Assistenzärzte super nett und das Team der Wahnsinn. Alle helfen sich untereinander und auch die OAs sind freundlich und erklären viel (wenn die Zeit es zulässt natürlich und wenn man nachfragt). Man ist an sich mit allen per du und es ist ein super Arbeitsklima.
Wenn man auf der VTG oder AHU ist, muss man viel in den "OPS" und Haken halten, aber durch das nette Klima auch im Operationssaal sehr gut auszuhalten. Es kommt jedoch auf den Leitenden Arzt an, ob man viel nähen darf oder nicht. Denn die Assistenzärzte haben natürlich immer Vorgang und dürfen selbst oft nicht nähen. Wenn man sich aber einsetzt und aktiv fragt, ob man denn jetzt mal nähen darf, kommt man schon ran. Primär habe ich aber in all meinen chirurgischen Famulaturen in Deutschland schon mehr machen und nähen dürfen. Den anderen UHUs erging es genauso. Auf dem Notfall (wo man viel eingeteilt wird) kann man schon mehr nähen.
Bezüglich der Arbeitszeit kommt man schon pünktlich raus, auf den Stationen wird man teilweise auch schon früher Heim geschickt, wenn nichts los ist. Ausser man ist in der Notaufnahme, da können sich 1-2 Stündchen Überstunden schon aufsummieren.
Grundsätzlich darf man KEINEN Erstkontakt zu den Patienten haben, was zeitweise unnötig vorsichtig ist, aber wenn man zeigt, dass man nicht komplett die letzten 6 Jahre Studium gepennt hat, darf man das schon machen. Ich hatte oft eigene Patienten und konnte Diagnostik sowie Therapie mit verfolgen, konnte im Notfall oft nähen UND fast immer Pause machen.
Absolut empfehlenswert und ich hab eine super Zeit gehabt.