Es war ... eine Erfahrung. Ich habe mein Chirurgie-Tertial gesplittet und war den ersten Teil in Nairobi.
Das Kenyatta National Hospital (KNH) ist riesig. Es ist chronisch überbelegt und ein großer Zuweiser für alle ostafrikanischen Länder, d.h. allerdings nicht, dass sie einen mit uns vergleichbaren Standard haben. Das KNH ist ein public hospital und arbeitet dementsprechend mit sehr sehr wenig Geld! Die direkt ans Krankenhaus angegliederte Uni ist ebenso groß und die Masse an Studenten ist für die Ärzte kaum zu bewältigen.
Wenn ihr euch keine Arbeit sucht, bekommt ihr auch keine. Lehre zu bekommen ist sehr schwierig, weil die Ärzte dafür keine Zeit sehen - die Hierarchie dort ist noch immens ausgeprägt. Im OP habe ich sehr viel von der OP-Pflege lernen dürfen - unter anderem auch Details über das Gesundheitssystem und wie ich wohin rotieren kann; denn irgendwer kennt irgendjemanden, der einem helfen kann.
Insgesamt seid ihr aber sehr frei, was eure Einsatzorte angeht. Mein Tipp: Nutz diese Freiheit aus. Im KNH gibt es alle chirurgischen Fachrichtungen und es ist einfach sich alles anzugucken, was euch interessiert. Die Studierenden dort sind alle sehr offen und bereit euch was zu zeigen (auch außerhalb des Krankenhauses).
Eine Unterkunft bietet Kenyatta nicht, aber es gibt bezahlbare AirBnBs in der Nähe oder das Flora Hostel.
Wenn ihr euch auf Kenia und das KNH einlassen könnt, tut es! Ich will die Erfahrung nicht missen. Die abgemilderte Version wäre ein private Hospital wie z.B. Nairobi Hospital oder Aga Khan.
Bewerbung
Ich hab mich 1,5-2 Jahre vorher drum gekümmert. Einfach eine Mail mit Bewerbung hingeschickt. Die Zusage kam sofort. Auf Nachfragen wurde aber nie reagiert. Ich bin dann einfach so hingeflogen - hat alles geklappt.
500 USD oder 50.000KSh müssen am ersten Tag im Dean's Office bezahlt werden.