Ich war im Rahmen meines Chirurgie Tertials 2 Monate in der Unfallchirurgie.
Man ist primär der Station zugeteilt. Beginn ist 7.30 Uhr mit der Frühbesprechung/Röntgendemo. Danach wird man meist sofort gebeten die Blutabnahmen zu machen (auf bis zu 4 Stationen). Das zieht sich schon mal bis mittags. Bei Visite ist man dadurch leider durchschnittlich nur 1-2x pro Woche dabei (sehr schade!!). Aufgrund des absoluten Personalmangels sind die Blutabnahmen aber leider unumgänglich.
Nach den Blutabnahmen kann man entweder in den OP gehen, auf Station helfen (v.a. Briefe schreiben) oder in die Notaufnahme gehen. In der Notaufnahme ist es möglich eigene Patienten zu untersuchen und vorzustellen. Hier lernt man sehr viel und darf selbständig arbeiten. Es kommen jeden Tag auch 1-2 Schockräume, welche meist sehr lehrreich sind.
Es ist auch möglich Spätdienste in der Notaufnahme zu machen, welche meist lehrreicher waren.
+ Sehr sehr nettes Team in der Unfallchirurgie mit extrem engagierten Assistent/innen und teils auch Oberarzt/innen. Bei den richtigen Personen kann man viel lernen!!
+ Wenn man interessiert ist und brav seine Blutabnahmen macht, darf man im OP viel helfen (Nähen, Klammern, Schrauben) oft auch als 1. Assistenz
+ Das Haus ist groß genug um viel zu sehen (von Endoprothetik bis hin zu Polytraumata)
+ Dickes Plus für die Notaufnahme und die dortigen Ärzte und Pfleger!! Hier ist das Arbeitsklima viel angenehmer
+ Es gibt 5 Studientage die man frei wählen kann
+ 650 Euro Gehalt
- Lehre geht meiner Meinung nach im Klinikum Ingolstadt komplett unter. Der PJ Unterricht findet nur ca. jede zweite Woche statt und wenn dann Freitag Nachmittag um 15 Uhr. Oft ist auf Station einfach keine Zeit für Erklärungen. Es gibt keine guten Workshops wie EKG-Kurs, Sonographie oder Ähnliches.
- Der Kontakt zur Pflege ist auf der Station schlecht. Auch die Ärzte haben kein wirklich guten Draht. Sehr sehr schade. Hier kann viel am Klima gearbeitet werden.
- Viele Blutabnahmen, teils für 4 Station wenn es keine anderen PJler oder Studenten gibt
- Keine wirklichen Feedback-Gespräche mit den leitenden Ärzten
- Die OTA machen ihrem Ruf alle Ehre. Hier braucht man gar nicht versuchen sich mit irgendjemandem gut zu stellten. Sehr schade, da einzelne Personen somit das gesamte Betriebsklima vergiften.
Insgesamt war es ein lehrreiches Tertial, es gehört jedoch sehr viel Eigeninitiative dazu, sonst geht man schnell unter. In Ingolstadt gibt es für Leute, die nicht aus der Gegend kommen, wohl eher weniger zu sehen. Dennoch würde ich wieder nach Ingolstadt gehen.
Bewerbung
Ein Jahr im Voraus, geht aber auch denke ich sehr spontan.
Kontaktperson ist Herr Büchl. Er kümmert sich um Alles, jedoch bleibt die ein oder andere Email mal liegen.