Abschnitt des Pflichttertials Chirurgie - Hier: 8 Wochen Allgemeinchirurgie.
+freundliches und nettes Team (3 Assistenten, ein Facharzt, zwei Oberärzte und Chef) die stets ansprechbar sind
+Tätigkeit selbst frei zuteilbar, OPs zugucken, Stationsarbeit, (Not)-Aufnahme
+Studientage auf Anfrage möglich
+Wenn Zeit ist kann man mit den Ärzten am Modell Nähen üben
+ Man hat genug Zeit, Operationstechniken oder Examensthemen im Arztzimmer nachzulesen und hierzu Fragen zu stellen
~"Alles kann nichts muss", man kann sich seine Tätigkeiten selbst aussuchen - dafür wird man aber auch nicht angerufen, wenn etwas interessantes stattfindet oder ein Patient aufzunehmen ist, man muss selbst auf der Hut sein, sonst sitzt man nur rum
-Die Allgemeinchirurgie ist absolut nicht auf PJler oder Studenten an sich ausgelegt. Der Chef zeigt de facto null Interesse ob man etwas lernt oder nicht ("Als allenfalls engagierter Nicht-Mediziner sollten sie sich hierüber keine Gedanken machen")
-Es gibt keine Lehre für Studenten, keine internen Fortbildungen
-Auf Nachfragen gibt es meistens recht pragmatische Antworten ("Die Klassifikation hierzu? Das ist für Streber die zu viele Bücher lesen"
-Organisatorisch steht man UNTER den Auszubildenden zum chirurgisch-technischen Assistenten, die die Meisten Verbandwechsel, Viggos, Blutentnahmen und kleinen Eingriffe auf Station erledigen. Das bedeutet, dass diese zuerst bei Assistenzen im OP berücksichtigt werden und auch erstmal selbständig alle kleinen Stationsarbeiten erledigen. Ich habe mich mit der CTA-Azubine sehr gut verstanden, sodass dies kein Problem war. Jedoch sollte man sich nicht erhoffen, als PJler speziell gefördert zu werden.
Alles in Allem war es wirklich ganz okay, ich hatte Spaß und konnte auch ein paar Dinge lernen. Das meiste habe ich allerdings im Arztzimmer mit Amboss gelernt. Im Gegensatz zu den anderen chirurgischen Disziplinen war ich jedoch enttäuscht. Während man sich anderswo auf die Fahne schreibt, die PJler auszubilden und zu fördern, fühlt man sich hier eher als Sand im Getriebe.
Wer sich eine lockere PJ-Zeit wünscht und keine ausführliche Lehre benötigt ist hier richtig. Die klinischen Standards sind modern, das Team ist nett. Ich wurde nie unfreundlich behandelt. Wer jedoch das Sahnehäubchen des Chirurgie PJs sucht, sollte sich vielleicht nochmal umsehen.