Das Tertial in der Neurologie am UKS war eine sehr angenehme Erfahrung, die ich nur empfehlen kann. Das Team ist wirklich außergewöhnlich freundlich. Man wird sehr schnell integriert und ist schnell mit fast allen per du. Man hat wirklich das Gefühl, dass die meisten (ob Ärzte oder Pflege) darum bemüht sind der jüngeren Kollegen etwas beizubringen. Es ist natürlich ein Geben und Nehmen und gewisse Basics wie das Vorstellen bei der Pflege sollte man nicht vergessen ;)
Blutabnehmen wird dankenswerterweise von den Stationsassistentinnen übernommen. Wenn man natürlich noch ein wenig üben will kann man das auch zum Beginn seines Einsatzes mit ihnen absprechen. Viggos gehören aber für die PJler zum Alltag dazu. Für‘s EKG-Schreiben gibt es meistens hinterher eine gemeinsame Übung im Auswerten. Auch Lumbalpunktionen darf man nach einer Weile unter Anleitung durchführen.
Es gibt einen Rotationsplan der dafür sorgt, dass man einen Blick auf alle verschiedenen Aspekte der Neurologie werfen kann. Der größte Teil soll auf einer der beiden Normalstationen verbracht werden, um viele unterschiedliche Krankheitsbilder zu sehen. Wirklich spannend und mal eine Abwechslung zu der vielen Zeit auf Normalstation, auch im Innere Tertial, sind die Rotationen auf die Stroke Unit, Notaufnahme und sogar Intensivstation. Hier ist man nicht nur für „ 2 Tage mal zum Anschauen“ eingeplant, sondern auch über eine längere Zeit in der man viel lernen kann.
In der Notaufnahme ist es nach einer Weile ganz normal, dass man die neu eintreffenden Patienten erst mal selbst aufnehmen und untersuchen darf. Den weiteren Ablauf bespricht man dann mit dem zuständigen Assistenten oder darf auch direkte dem zuständigen OA die Patienten selbst vorstellen. Das ist anfangs eher ungewohnt und evtl. unangenehm aber wirklich einer super Übung und wichtig für die spätere Patientenvorstellung in der Examensprüfung. Auch wenn‘s mal hektisch wird, wie z.B. beim Eintreffen von Lysepatienten wird man als PJler oder Famulant nie „aus dem Weg geschickt“, sondern darf dabei bleiben und bekommt meist selbst in diesen Situationen noch viel erklärt.
Auf Stroke Unit und Intensiv erhält man einen super Einblick in die Akutmedizin. Selbst auf Stroke war es möglich „einfache“ Patienten mit Supervision eines zuständigen Arztes selbst zu betreuen.
Es wird insgesamt viel Wert darauf gelegt den Pjlern für die spätere Arbeit etwas beizubringen, aber auch Tipps und eine Hilfe für die kommende Staatsexamensprüfung zu geben. Wie schon gesagt kann man auf allen Stationen Patienten selbst vorstellen. Aber auch während der normalen Visite ist nicht nur „langweiliges Mitlaufen“ angedacht. Man bekommt auch hier zu den grade aktuellen Krankheitsbildern Fragen gestellt wie sie auch im Stex vorkommen. Dabei wird man aber nie vor den Patienten oder Kollegen bloßgestellt und bekommt Tipps wie man die Fragen am besten strukturiert beantworten kann. Zum Ende des Tertials wird einem eine „Test-Prüfung“ angeboten, in der man einen Patienten untersucht, vorstellt und sich anschließend der Fragerunde stellt. Alle PJler aus einem Tertial könne zusammen mitmachen. Es wird dafür ein Testprüfer ausgesucht der potenziell auch im Stex prüfen kann. Der PJ Unterricht fand regelmäßig statt. Freitags und mittwochs kann man an den hausinternen Fortbildungen teilnehmen.
Alle 2 Wochen bekommt man einen Studientag, die man auch sammeln kann. Brauch man mal unter der Woche einen Tag frei wegen eines Termins etc. kann man auch am Wochenende oder in der Nacht einen Dienst mitmachen.