In Bern habe ich mein PJ-Wahltertial im Fach Neurologie absolviert. Das Inselspital ist das Universitätsklinikum in Bern und ein Klinikum der Maximalversorgung mit hervorragender Ausstattung. Die Neurologie hat in der Schweiz einen sehr hohen Stellenwert, weshalb auch die Neurologische Klinik sehr groß ausgebaut ist. Während der Zeit als PJ`ler, bzw. Unterassistent rotiert man monatlich zwischen der Bettenstation, Notaufnahme und Strake-Unit. Je nach Vorkenntnissen wird man hier relativ zügig mit in die klinische Routine eingebunden. Dabei ist man als PJ´ler direkt einem Assistenzarzt zugeordnet. Meist werden den PJ`lern nach einer Einarbeitungszeit 1-2 eigene Patienten zugeordnet, für welche man dann unter Supervision selbstständig verantwortlich ist. Täglich finden Visiten mit den Zuständigen Oberärzten und einmal die Woche mit dem Chefarzt statt. Hierbei herrschte stets eine sehr angenehme Atmosphäre, so durfte man jederzeit jeden alles Fragen. Auch darf man häufig selber Lumbalpunktionen machen.
An Fortbildungen findet tgl. eine Morgenfortbildung zu aktuellen Themen und Fachschwerpunkten statt. Direkte Fortbildungen für PJ`ler gibt es leider nicht.
Ein sehr großer Pluspunkt ist, dass man aufgrund der Größe der Klinik auch seltene Krankheitsbilder in einer verhältnismäßig großen Zahl sieht.
Zusammenfassend fand ich es ein sehr gelungenes Tertial, in welchem ich viel gelernt habe. Das Team ist wahnsinnig nett und man erhält noch ein vergleichsweise gutes Gehalt, sowie einen eigenen Dienstlaptop und ein Personalzimmer. Auch der Freizeitwert ist sehr hoch. So besteht die Möglichkeit an seinen freien Tagen innerhalb von 40 Minuten ins Berner Oberland zum Ski Fahren/Wandern zu fahren. Auch die Stadt Bern selber ist sehr schön und auf jedenfall eine Reise wert.
Nachteilig fand ich eine vergleichsweise hohe Arbeitsbelastung, den Fehlenden PJ-Unterricht und das sehr hohe Preisniveau.