Beim PJ in Frankreich hat man eine ähnliche Position wie die Externes, d.h. die französischen Studenten des 4. bis 6. Studienjahres. Eine gewisse Sonderrolle hat man als AustauschstudentIn natürlich trotzdem und muss meist weniger lästige Aufgaben (Papierkram, Termine, Rö-Anmeldung etc.) übernehmen. Es sind eigentlich immer mindestens 2 Externes da, wovon einer die Station macht und einer im OP ist, wenn es mehr sind rotieren sie. Ich war die ganze Zeit im OP, weil es auf Station kaum etwas zu tun gab. Dort habe ich vom ersten Tag an bei den OPs am Tisch gestanden und Haken gehalten und nach einer Weile auch mal ein paar Knoten gemacht oder (selten) genäht. Es gibt keine Frühbesprechung. Der OP-Plan begann üblicherwiese erst um 9.00 Uhr, früher brauchte man auch nicht kommen. Um 14 Uhr haben die französischen Studenten Vorlesung, also gehen sie üblicherweise so um 13 Uhr. Das galt auch für uns, wenn nicht gerade dringend Hilfe gebraucht wurde. Man war im OP als Hilfskraft fest eingeplant, es wurde jedoch eher wenig erklärt oder gar Praktisches gezeigt, auch sonst liefen die Gespräche im OP meistens an mir vorbei. Die Stimmung war unterschiedlich gut, wenn es mal Ärger gab, richtete sich das aber so gut wie nie gegen mich. Es gibt 3 OP-Säle: 2 endokrine, 1 bariatrischer. Durch die hohe Spezialisierung der Station gab es hauptsächlich Schilddrüsen und Nebenschilddrüsen-OPs zu sehen, ca. 1x/Woche auch eine Nebennieren-OP. Im bariatrische OP konnte man nicht assistieren, war aber jederzeit wilkommen zuzuschauen und hat dort auch eher mal eine Erklärung bekommen. Freitags ist Chefarzt-Sprechstunde, dort soll eigentlich einer der Assistenzärzte assistieren, weil sie dafür aber zu wenig Zeit haben, wurde immer einer der Externes geschickt. Ich fand das eigentlich ganz cool und hab das gerne übernommen. Dort konnte ich die Patienten anamnestizieren und voruntersuchen, die mitgebrachten Befunde (Sono, Szinti) und Briefe sichten und dann dem Chefarzt vorstellen, der gerne was erklärt hat. Mittwoch morgens gab es immer einer Weiterbildung für die Externes zu den Themen der Endokrinologie (Wiederholt sich nach 2 Monaten). Zu Beginn des Tertials gab es auch jede Woche Fortbildungen für die Internes (Assistenzärzte), die auch gerade neu auf der Station waren. Wenn man interessiert ist kann man auch mal nachmittags zur Tumorkonferenz gehen.
Alles in allem schon etwas einseitig für Chirurgie-Tertial, aber da ich nicht Chirurgie machen will (sondern Endo), war es mir ganz recht. Beim Examen hat es auch nicht gestört. Und durch die kurzen Arbeitstage viel Zeit die tolle Stadt und ihre Umgebung zu erkunden.
Bewerbung
Etwa 9 Monate vorher, direkt an den Chefarzt. Nach Zusage alles weitere mit dem "bureau des relations internationales" bei Mme Kilman (hartnäckig bleiben!!!). Außerdem Bewerbung auf das Erasmus-Placement Stipendium an der Heimatuni (ca. 500€/Monat, die man recht leicht bekommen kann).
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung Repetitorien
Tätigkeiten
Mitoperieren
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger Kleidung gestellt
Noten
Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2
Durchschnitt 2.07
Hat Dir dieser Bericht weitergeholfen? Erzähle uns später auch von Deinen Erfahrungen!